Die Cannstatter Genossenschaft Weinfactum hat zwei spezielle Tropfen für Abonnentinnen und Abonnenten der Stuttgarter Nachrichten gekeltert. Der Kellermeister hat eine spezielle Edition von einem Lemberger und einem Grauburgunder aufgelegt.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Es gibt eine Vereinigung namens Great Wine Capitals – und Stuttgart gehört nicht dazu. Das klingt nach einem Skandal! Denn tatsächlich können die Mitglieder des Verbands auf keinen Fall mit der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg mithalten. San Francisco gehört zum Beispiel dazu, aber in der Stadt selbst gibt es überhaupt keine Weinberge, ähnlich ist es mit Bilbao, Adelaide oder sogar Bordeaux, wobei wir hier eingestehen, dass der Wein nah und sogar mitten in der Stadt erwächst.

 

Aber dass Reben praktisch neben dem Bahnhof wachsen, Besenwirtschaften mit der U-Bahn erreichbar sind und sich zwischen internationalen Konzernen auch Weingüter befinden, ist schon etwas Besonderes, wenn nicht einzigartig. Dass Stuttgart eine der größten Wine Capitals der Welt ist, könnte also getrost stärker herausposaunt werden.

Kostprobe für StN-Abonnentinnen und Abonnenten

Nicht einmal allen Einheimischen ist klar, was die Stadt weintechnisch zu bieten hat. Ein Beispiel gefällig? Das Weinfactum Bad Cannstatt hat Weinberge an den Steillagen des Cannstatter Zuckerles direkt am Neckar und eine Vinothek am Römerkastell, von der der Blick über Schornsteine und Kirchtürme hinweg bis zum Fernsehturm reicht.

Beim Weinbau verschmelzen Tradition und Moderne. Vor genau 101 Jahren haben sich die Cannstatter Weingärtner zusammengetan, laut einer Verkostungsnotiz des Weinmagazins „Falstaff“ sind sie „bei der Erneuerung der Stilistik in Württembergs Genossenschaften zu einem leuchtenden Beispiel geworden“.

Eine Kostprobe davon können sich die Abonnentinnen und Abonnenten der Stuttgarter Nachrichten ins Haus liefern lassen: Ein Weißburgunder und ein Lemberger wurden abgefüllt, die speziell für die Zeitung gekeltert wurden. Als Premium bezeichnet der Kellermeister Sebastian Häußer die beiden vom ihm kreierten Tropfen, deren Trauben direkt vom Cannstatter Zuckerle, aber auch aus Rielingshausen stammen.

„Win-Win-Situation“

Die Weichen für die Zukunft haben die Cannstatter aktiv gestellt, in dem sie sich als kleine Genossenschaft mit weniger als 30 Hektar Partner suchten: 2010 schlüpfte die damalige WG Unteres Murrtal unter das Dach am Römerkastell, neun Jahre später schloss sich das Weinfactum der Felsengartenkellerei in Hessigheim an.

Als „Win-Win-Situation“ wurde die Fusion der fast 700 Hektar Rebfläche umfassenden Genossenschaft mit den Cannstattern damals erklärt – modernste Kellertechnik auf der einen Seite, ein direkter Zugang zum Raum Stuttgart auf der anderen. Dass die Marke Weinfactum erhalten bleibt, war deshalb von Anfang an gesetzt.

Premium-Erzeugung beginnt in den Weinbergen

„In Hessigheim haben wir sehr gute Technik und Möglichkeiten, die Profile noch präziser herauszuarbeiten“, versichert der Kellermeister. Das Potenzial ihrer Stadtlage nutzen die Cannstatter verstärkt anderweitig aus: Seit zwei Jahren sind sie mit einer Laube beim Weindorf vertreten und in ihrer Vinothek finden regelmäßig Veranstaltungen wie Weinproben oder Grillabende statt.

Bei den Weinen für die Stuttgarter Nachrichten hat die Premium-Erzeugung bereits in den Weinbergen begonnen. Die Mitglieder können Punkte sammeln, wenn sie bestimmte Vorgaben einhalten, ihre Reben etwa nach Vorschrift entblättern oder für eine lockere Struktur der Trauben sorgen. Das bedeutet Handarbeit, hat aber zum Ergebnis, dass im Keller möglichst gesunde und reife Beeren ankommen.

Das Lesegut wird in kleinen Kisten gesammelt und schonend nach Hessigheim transportiert. Dort werden die Beeren dann von einer High-Tech-Sortiermaschine nach Form, Farbe und Inhaltsstoffen untersucht: Sie fliegen an Kameras vorbei und werden mit einem Luftstrahl aus der Bahn geworfen, wenn sie den gewünschten Vorgaben nicht entsprechen und beispielsweise nicht reif genug sind.

Weinedition der Stuttgarter Nachrichten: Weißburgunder und Lemberger

Der Weißburgunder, Jahrgang 2023, wurde anschließend schonend gepresst und im Edelstahltank sowie zum Teil im Holzfass ausgebaut. Er lagerte lange auf der Hefe und wurde regelmäßig aufgerührt, was im Fachjargon Bâtonnage heißt. „In der Nase erinnert er an Aprikose und Birne“, findet Sebastian Häußer, „er tänzelt dann auf der Zunge und regt zum nächsten Schluck an.“

Der Lemberger blieb zwei Wochen lang auf der Maische liegen, bevor er gepresst und anschließend für ein Jahr in gebrauchten Barriques sowie großen Holzfässern reifte. Er stammt aus dem Jahrgang 2022. Brombeere und Cassis entdeckt der Kellermeister im Bukett.

Als „feurig-temperamentvoll“ beschreibt er den Wein, der Körper und Kraft hat, „ordentlich Druck am Gaumen macht“. Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erhalten die Leser der Stuttgarter Nachrichten, verspricht Sebastian Häußer. Mit dem Weißburgunder und dem Lemberger könnten sie unter dem Label Weinfactum „eine Stuttgarter Marke entdecken“ – aus einer Great Wine Capital.

So sichern Sie sich Ihre Weine

Die Auflage ist limitiert auf 1200 Flaschen von jeder Sorte. Die Flasche kostet jeweils 9,90 €, es können folgende exklusive Pakete bestellt werden: ein gemischtes Paket mit je einer Flasche pro Sorte, ein gemischtes Paket mit je drei Flaschen pro Sorte, ein Solo-Paket mit sechs Flaschen von der Sorte Ihrer Wahl – weiß oder rot. Bestellungen sind ab sofort hier möglich.