Backnang und Winnenden wollen mit den Stadtwerken und der Hofkammer des Hauses Württemberg einen Windpark im Waldgebiet „Hörnle“ realisieren.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Rückenwind für einen möglichen Windpark im Landkreis. Die Städte Backnang und Winnenden planen – federführend durch ihre Stadtwerke und zusammen mit der Hofkammer des Hauses Württemberg als Eigentümerin der Waldflächen – im Bereich „Hörnle“ einen interkommunalen Windpark als Projektgesellschaft umzusetzen.

 

Was ist am Standort möglich?

Der Regionalplanentwurf zum Thema Windkraft bestätigt grundsätzlich die Eignung und Wirtschaftlichkeit des Standortes in einem Waldgebiet zwischen Backnang und Winnenden. Ob und in welcher Dimension sich am Standort tatsächlich ein Windpark realisieren lässt, soll in den kommenden Monaten noch durch verschiedene Gutachten geklärt werden.

Die an das Projektgebiet angrenzenden Gemeinden Allmersbach im Tal sowie Berglen und Leutenbach wurden laut einer Mitteilung der Stadt Backnang im Vorfeld über die Planungen informiert, und es sei ihnen eine Beteiligung an der zu gründenden Projektgesellschaft in Aussicht gestellt worden. Für die Gemeinde Leutenbach werde derzeit noch eine eventuelle Einbeziehung von örtlichen Gemeindewaldflächen geprüft.

Über den Start des Projekts soll Anfang des kommenden Jahres in den entsprechenden Gremien der Kommunen sowie der Stadtwerke beraten und beschlossen werden. Die Satzung der Projektgesellschaft gewährleiste, dass insbesondere die kommunalpolitischen Entscheidungsgremien sowohl auf die Planung als auch auf den Betrieb weiter Einfluss nehmen könnten. „Die Projektpartner seien sich darin einig, dass auch die Bürgerinnen und Bürger durch geeignete Beteiligungsmodelle unmittelbar von dem wirtschaftlichen Ertrag des Windparks profitieren sollen“, heißt es in der Mitteilung.

Windmessungen starten 2024

Die Projektgesellschaft wird nach ihrer Gründung alle nötigen Genehmigungsunterlagen erstellen und die Gutachten veranlassen, um anschließend mit der weiteren Planung, der Genehmigung und dem Bau des Windparks zu beginnen – sofern dort Windräder zulässig sind und wirtschaftlich betrieben werden können. Die entsprechenden naturschutzfachlichen Gutachten sowie die für die Planung der Anlagen unerlässlichen Windmessungen im Bereich des geplanten Windparks sollen Anfang 2024 starten und werden voraussichtlich das ganze Jahr in Anspruch nehmen. Dabei gilt es, unter anderem zu klären, in welchem Umfang der Standort für wie viele Windräder geeignet ist. Nach aktuellem Stand sind diese Detailfragen noch offen. Dementsprechend lasse sich auch noch nicht sagen, von wie vielen Windrädern am Ende die Rede sei, erklärt Backnangs Erster Bürgermeister Stefan Setzer auf Nachfrage. „Sicher ist aber, dass dort nur maximal große Anlagen mit einer Nabenhöhe von rund 200 Metern wirtschaftlich sein werden.“

Windkraft spielt wichtige Rolle

Der Backnanger Oberbürgermeister Maximilian Friedrich erklärt: „Wir sind mit allen Projektpartnern davon überzeugt, dass die Windkraft eine wichtige – wenn nicht sogar entscheidende – Rolle bei der Erreichung unserer Klimaziele spielt.“ Winnendens Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth: „Die Umsetzung eines interkommunalen Windparks im Bereich ,Hörnle‘ ist eine einmalige Möglichkeit, die Energiewende in öffentlicher Hand voranzutreiben. Nutzen die Kommunen diese Chance nicht, wird sie von privaten Investoren ergriffen, und die Kommunen sowie deren Bürgerinnen und Bürger gehen leer aus.“