Die Verbandsliga-Fußballer des SV Fellbach verlieren im Achtelfinale des württembergischen Verbandspokals zwar mit 0:2 (0:1) gegen den Oberliga-Tabellenführer und Cup-Verteidiger SV Stuttgarter Kickers, machen dabei aber vor 2550 Zuschauern beste Werbung für sich.

Die Überraschung ist ausgeblieben. Im Achtelfinale des württembergischen Verbandspokals haben die Verbandsliga-Fußballer des SV Fellbach am Dienstag gegen den Oberliga-Tabellenführer SV Stuttgarter Kickers mit 0:2 (0:1) verloren. Indes: es war ein gutes Spiel der Gastgeber, die vor 2550 Zuschauern im heimischen Max-Graser-Stadion Werbung für sich gemacht haben – deutlich mehr als der klassenhöhere Favorit und Cup-Titelverteidiger aus Degerloch. „Dass wir besser Fußball spielen können, das wissen wir. Das war heute keine gute Leistung“, sagte denn auch der Kickers-Trainer Mustafa Ünal. Zufrieden war er am Ende freilich trotzdem: „Das war ein faires Spiel, es hat sich keiner verletzt, die Kulisse war toll, und wir sind eine Runde weiter.“

 

Mario Marinic ist voll des Lobes für seine Spieler

Eine Kulisse, die vor allem die Gastgeber zu beflügeln schien. Gerade einmal zehn Minuten waren gespielt, als die Anhänger des SV Fellbach den Jubelschrei schon auf den Lippen hatten. Doch Niklas Hofmeister, der nach einem Pass in die Tiefe völlig frei vor dem gegnerischen Tor aufgetaucht war, scheiterte an Kickers-Schlussmann Maximilian Otto. „Das Tor muss er machen“, sagte der Fellbacher Trainer Mario Marinic. Es dürfte die einzige Situation gewesen sein, über die er sich auch noch Stunden nach dem Schlusspfiff grämte. Ansonsten war der Coach voll des Lobes für seine Spieler, die dem Favoriten über weite Strecken ebenbürtig waren. „Die Jungs haben sich wirklich sehr teuer verkauft“, sagte er.

SVF überrascht mit einer defensiven Grundordnung

Besonders was die Laufbereitschaft anbetraf verdienten sich die Fellbacher um ihren stark aufspielenden Kapitän Leon Braun Bestnoten. Und auch in den Zweikämpfen gingen die Fellbacher oft als Sieger hervor. Das hatte zur Folge, dass die Gäste, die von der ersten Minute an lautstark von ihren Fans angefeuert wurden, in der ersten Hälfte kaum Torchancen hatten. Geschuldet war das aber auch der defensiven Grundordnung des SVF. „Unser Spiel war diesmal eher aufs Verteidigen ausgelegt“, sagte Mario Marinic, der ansonsten ein Verfechter des Angriffsfußballs ist. So bildeten in Mika Müller und Aygün Plaste zwei klassische Innenverteidiger den zentralen Defensivblock, während der eigentliche Abwehrchef Charalambos Parharidis gemeinsam mit Matteo Binner als zentrale Mittelfeldspieler vor der letzten Reihe agierten. Der Führungstreffer für die recht ideenlos wirkenden Gäste fiel deshalb auch nach einem Standard. Nach einer von Kickers-Kapitän Kevin Dicklhuber getretenen Ecke stieg der aufgerückte Innenverteidiger Paul Polauke am weit entfernten Pfosten am höchsten und köpfte die Kugel unhaltbar für den bis dahin beschäftigungslosen SVF-Keeper Philipp Meister in die Maschen – 1:0 für die Gäste von der Waldau (40.). Fast im Gegenzug hatte Leon Braun die Chance auf den Ausgleich, doch wurde sein Schuss zur Ecke abgefälscht, die im Anschluss nichts einbrachte.

Nach dem 2:0 für die Gäste war die Partie gelaufen

Und kaum war die Partie des gut leitenden Unparteiischen John Bender (Schiedsrichtergruppe Tübingen) nach der Pause wieder angepfiffen, hatte Charalambos Parharidis das 1:1 auf dem Fuß, nachdem ihm Niklas Hofmeister den Ball durchgesteckt hatte. Doch das Spielgerät ging übers Tor. Besser machte es kurz darauf Kevin Dicklhuber, der, nachdem die Fellbacher den Ball nicht aus der Gefahrenzone gebracht hatten, zum 2:0 traf (51.). Die Pokalpartie war damit entschieden, auch wenn sich die Fellbacher weiter mühten und auch Chancen hatten: Aygün Plaste schoss einen Freistoß aus sieben Metern in die Mauer – der Kickers-Torwart hatte den Ball nach einem Rückpass mit der Hand aufgenommen (72.) –, Niklas Koroll schlug im Fünfmeter-Raum einen Haken zu viel (84.), Riccardo Scarcelli fand seinen Meister in Maximilian Otto (89.), und Leon Braun verfehlte in der Nachspielzeit das Gehäuse nur knapp. Auf der anderen Seite traf David Braig noch die Latte (63.), außerdem schlug Halim Eroglu die Kugel nach einem Konter freistehend übers Fellbacher Tor (88.). Mehr Kickers-Chancen gab es nicht zu notieren. „Wir haben heute eher verwaltet als angegriffen“, gab Mustafa Ünal zu. Fürs Weiterkommen hat es dennoch gereicht. SV Fellbach: Meister – Jäkel, Plaste, Müller, Koroll, Parharidis, Binner (82. Michaltsis), Hofmeister (69. Wehaus), Pollex (69. Scarcelli), Uslu (73. Milenkovic), Braun.