Auf dem CDU-Parteitag wollen Kritiker von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer auch über „offene Führungsfragen“ sprechen. Was sagt die Basis über ihre Spitzenkräfte?

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Im politischen Alltag der beiden Christdemokraten Margot Wagner und Tim Hauser spielen die prominentesten Köpfe ihrer Partei allenfalls am Rande eine Rolle. Wagner bemüht sich um Wohnraum für alleinerziehende Mütter in Ellwangen und kämpft als Sprecherin des Kreisfrauenrats für „gleiche Teilhabe“ in den Selbstverwaltungsgremien des Ostalbkreises. Manchmal tanzt sie auch auf dem Marktplatz von Aalen für ein Ende der Gewalt gegen Frauen. Tim Hauser wirbt als Chef der CDU in Esslingen für eine Renaissance der Straßenbahn oder für Mobilfunkantennen auf städtischen Gebäuden. Die zwei Parteikollegen kommen sich als Freizeitpolitiker nie ins Gehege. Beim Bundesparteitag der CDU in Leipzig Ende dieser Woche könnte sich das ändern. Das hat mit ihren sehr unterschiedlichen Vorstellungen hinsichtlich der Frage zu tun, wer Kanzlerkandidat werden und wer darüber entscheiden sollte. Da herrscht in der Union alles andere als Einigkeit.