Pisa-Ergebnisse, Fernunterricht, Kitamisere, Rückkehr zum G9 – als Schulbürgermeisterin und Kultusministerin stand Susanne Eisenmann früher oft im Epizentrum bildungspolitischer Debatten. Aber nach der verlorenen Landtagswahl 2021 zog sie sich von allen Ämtern zurück. Was macht sie heute?

Es ist nasskalt. Auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt kuscheln sich Menschen in Daunenjacken und an Glühweintassen. Susanne Eisenmann kommt im dünnen Wollmantel zum Gespräch. Kein Schal, keine Mütze. Ihr sei fast nie kalt, sagt die 59-Jährige. Auch in ihrer Zeit als Schulbürgermeisterin und später Kultusministerin stand Susanne Eisenmann oft im kalten Wind der Debatten über Pisa-Ergebnisse, Fernunterricht oder die Rückkehr zum G9. Aber nachdem sie als CDU-Spitzenkandidatin 2021 die Landtagswahl verloren hatte, zog sie sich aus der Politik zurück, lehnte alle Anfragen ab, ihre Partei oder die bildungspolitische Arbeit der grün-schwarzen Koalition zu kommentieren. Auch für dieses Interview stellte die 59-Jährige die Bedingung, nur über ihr Leben jenseits der Tagespolitik sprechen zu wollen.