Oswiecim hat ein erfolgreiches Eishockeyteam, ein Menschenrechtsfestival, eine Jugendbegegnungsstätte – und in der Nachbarschaft das Konzentrationslager Auschwitz. Ein Besuch bei Menschen, die die Stadt ihre Heimat nennen.
Oswiecim - Barbara Daczynska (35) kann viele Fragen aufzählen, die man gestellt bekommt, wenn man sagt, man sei aus Oswiecim. Der Ort, den die Deutschen Auschwitz nannten, gehört zu ihr und ihrer Familie. Lediglich zum Studium kehrte sie der heute knapp 40 000 Einwohner zählenden Stadt für ein paar Jahre den Rücken. Erst, um in Lublin Naturphilosophie zu studieren und dann in Krakau Computergrafikdesign. Einer ihrer Lubliner Dozenten fragte damals ganz erstaunt nach einer Vorstellungsrunde: „Ach, an diesem Ort leben noch Menschen?“ Er war und ist mit dieser Reaktion nicht alleine.