In Deutschland ist Bargeld immer noch ein beliebtes Zahlungsmittel. Aber darf man es unbegrenzt zuhause lagern?

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Man darf grundsätzlich so viel Bargeld zuhause haben, wie man möchte. Das Horten ist weder strafbar noch gibt es eine Obergrenze. Große Bargeldsummen in den eigenen vier Wänden aufzubewahren, birgt jedoch ein gewisses Sicherheitsrisiko.

 

Hausratversicherung schützt nur begrenzt

Zwar ist Bargeld oft über die Hausratversicherung mit abgesichert, allerdings meist nur bis zu einem gewissen Höchstbetrag. Die Deutsche Schadenshilfe (DSH) teilt mit, dass in der Regel maximal Summen zwischen 1.500 und 2.000 Euro versichert sind. Wer mehr Bargeld zuhause lagert, muss im Falle eines Diebstahls oder eines Brandes mit hohen Verlusten rechnen. Die DSH empfiehlt daher, für große Mengen an Bargeld einen Tresor zu kaufen. Durch die Anschaffung kann auch die Versicherungssumme bei der Hausratversicherung steigen, sofern der Panzerschrank gewisse Anforderungen erfüllt. In jedem Fall sollte man seine Hausratversicherung über den Tresorkauf informieren.

Für Bargeldzahlungen aktuell kein Oberlimit

In Deutschland gibt es aktuell für Bargeldzahlungen noch keine Obergrenze. Allerdings gilt bei Barkäufen von mehr als 10.000 Euro eine Ausweispflicht. Der Händler muss persönliche Daten wie Name, Vorname, Geburtsort, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit und Wohnadresse aufzeichnen und aufbewahren. Die Barzahlung beim Kauf von Immobilien ist seit dem 01. April 2023 nicht mehr erlaubt. Und beim Kauf von Edelmetallen gilt ab einer Kaufsumme von 2.000 Euro ebenfalls eine Ausweispflicht. Was beim Einzahlen von hohen Bargeldsummen auf ein Bankkonto zu beachten ist, haben wir im Artikel „Wie oft darf man Bargeld ohne Nachweis einzahlen?“ zusammengefasst.

Bargeldobergrenze in der EU kommt

Im Januar 2024 haben sich das Europäische Parlament und der Ministerrat darauf verständigt, eine EU-weite Obergrenze für Bargeldzahlung in Höhe von 10.000 Euro einzuführen. Hintergrund ist die Prävention und Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Das Gesetz muss nur noch formell verabschiedet werden. Mitgliedstaaten mit niedrigeren Obergrenzen für Bargeldzahlungen dürfen diese beibehalten. Höhere Obergrenzen werden dann aber nicht mehr erlaubt sein.

Lesetipp: Wie viel Geld kann man an Automaten einzahlen?

Und was ist mit dem Finanzamt?

Für das Finanzamt spielt es keine Rolle, ob man Geld zuhause lagert oder bei der Bank aufbewahrt, sofern die Einkünfte ordnungsgemäß dokumentiert und gemeldet werden. Sollte es zu einer Überprüfung kommen, muss man in der Lage sein, Nachweise über das ganze Bargeld vorlegen zu können.