Darf man unbegrenzt Geld auf dem Girokonto verwahren oder gibt es hier eine Obergrenze? Wir klären auf.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Nicht zu wissen, wohin mit dem vielen Geld, dürfte für einen Großteil der Menschen kein alltägliches Problem darstellen. Die Frage, ob es eine Obergrenze für Kontoguthaben gibt, ist dennoch nicht uninteressant.

 

Kann man unbegrenzt Geld horten?

Im Prinzip kann man so viel Geld, wie man will, auf dem Konto haben. Kein Gesetz verbietet das Horten von Geld auf dem Konto. Und auch Banken werden sicher nicht nein zu großen Geldsummen sagen. Immerhin profitieren diese von hohen Spareinlagen.

Ungeachtet dessen sollte man sich bewusst darüber sein, dass es, zumindest aus finanzieller Sicht, nicht unbedingt die sinnvollste Entscheidung ist, all sein Erspartes nur auf einem Konto zu verwahren bzw. das Sparguthaben unbegrenzt in die Höhe zu treiben.

Lesetipp: Wie viel Geld darf man auf das Konto einzahlen?

Einlagensicherung nur bis 100.000 Euro

In den Mitgliedstaaten der Europäischen Union werden Vermögen von bis zu 100.000 Euro pro Bank und Kunde durch nationale Einlagensicherungssysteme im Falle eines Bankrotts abgesichert. Sollte die Bank also in die Miesen geraten, ersetzt der Staat das Geld bis zur genannten Summe.

In Deutschland sind darüber hinaus Vermögen von bis zu 500.000 Euro bis zu 6 Monate nach Geldeingang abgesichert, wenn das Geld mit wichtigen Lebensereignissen wie dem Verkauf einer Privatimmobilie zusammenhängt, teilt das Bundesfinanzministerium mit.

Viele Banken haben zusätzlich eigene Einlagensicherungssysteme, welche die Guthaben ihrer Kunden absichern sollen. Hier sind dann oft höhere Summen versichert. Auch könnte man das Geld natürlich auf verschiedene Konto bei unterschiedlichen Banken verteilen, um das Risiko einzudämmen.

Doch keiner dieser Umstände schützt das Geld vor der Inflation, sofern das Geld nicht mit einer höheren Zinsrate angelegt ist.

Inflation sollte ebenfalls berücksichtigt werden

Die Inflation betrug im Jahr 2023 5,9 %, im Jahr davor waren es sogar 6,9 %. Auch wenn die Teuerungsrate im Moment wieder im Sinken begriffen ist, sollte man sie nicht unterschätzen.

Selbst bei der durchschnittlichen Inflationsrate von 1,5 % in Deutschland, die seit der Einführung des Euros im Jahr 1999 gemessen wurde, würde das Vermögen kontinuierlich schrumpfen, wenn es unverzinst auf dem Girokonto liegt.

Bei einem Vermögen von 1.000.000 Euro und einer angenommenen Inflationsrate von 1,5 % pro Jahr, würde die Kaufkraft jedes Jahr um 15.000 Euro abnehmen.