Die Bonobos sind als erste Affenart ins neue Gehege der Wilhelma eingezogen. Die Gorillas sollen ihnen Ende des Monats folgen. Und auch für die Besucher rückt die Eröffnung der Anlage näher.

Stuttgart - Ein Umzug kostet Nerven: die alte Wohnung muss renoviert, die neue womöglich noch frisch gestrichen werden. Kisten müssen gepackt, Umzugsunternehmen angerufen werden, nebenbei sollten alle erfahren, dass man eine neue Adresse besitzt. Über all diese Dinge mussten sich die 13 Bonobos, die im Laufe des Dienstags in das neue Menschenaffenhaus der Wilhelma umgezogen sind, keine Gedanken machen. Und dennoch geriet die ganze Aktion zu einem Kraftakt, der die Nerven vieler beanspruchte.

 

Schon in den frühen Morgenstunden begann im Stuttgarter Zoo der Umzugstag für die ersten Menschenaffen. Dem Vernehmen nach sollen die Gorillas den Bonobos bereits Ende des Monats folgen. In der nächsten Woche wollen die Wilhelma und die Landesregierung dann auch endlich das gut und lange gehütete Geheimnis lüften, wann die Besucher den rund 22 Millionen Euro teuren Neubau erstmals betreten dürfen. Offensichtlich gelingt es, den Termin rund um Pfingsten diesmal einzuhalten, nachdem sich die Eröffnung mehrfach verschoben hatte.Am Umzug der Bonobos waren weitaus mehr Menschen als Affen beteiligt. Am Dienstag kümmerten sich 18 Tierpfleger, sechs Tierärzte, zwei Kardiologen, zwei Reproduktionsexperten sowie weitere Helfer darum, dass alles reibungslos abläuft. Die Tiere wurden mit Blasrohren narkotisiert. Anders seien die Bonobos nicht zum Umzug zu bewegen gewesen, so Karin Herczog, die Sprecherin des Zoos. Die Bonobos seien zwar nicht so groß wie die Gorillas, aber dennoch sehr kräftig. Nur ein einziges Tier trat die kurze Reise in wachem Zustand an: Kurz vor April hatte das Bonoboweibchen Liboso ein Baby bekommen. Der kleine Junge klammerte sich während des Transports an seine schlafende Mutter.