Erst am Dienstag hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann seinen neuen Elektro-Dienstwagen erhalten. Fahren wird er damit aber wohl nur in der Stadt. Für längere Fahrten bevorzuge er seine Limousine.

Stuttgart - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will seinen neuen Elektro-Dienstwagen nur für Stadtfahrten nutzen. Obwohl das Auto auf dem Papier laut Hersteller auf eine Reichweite von rund 480 Kilometern kommt, werde der Regierungschef weiterhin für längere Distanzen seine Limousine nehmen, sagte ein Regierungssprecher am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht des „Südkurier“.

 

Kretschmann hatte am Dienstag seinen neuen Stadtgeländewagen vom künftigen Daimler-Chef, dem Entwicklungsvorstand Ola Källenius, entgegengenommen. Dem vorausgegangen war dem „Südkurier“ zufolge eine mehr als ein Jahr lang andauernde Suche nach einem passendem Elektrofahrzeug aus heimischer Produktion.

Privat hat sich Kretschmann einen Diesel zugelegt

Daimler hatte den GLC F-Cell in diesem Jahr in einer Kleinserie auf den Markt gebracht. Das Modell wird mit einer Brennstoffzelle betrieben, die Wasserstoff braucht, außerdem kann es als sogenannter Plug-in-Hybrid per Ladekabel mit Strom aufgetankt werden. Kretschmanns Dienstlimousine wird mit Benzin und Strom angetrieben. Einer der Gründe, dass Kretschmann weiterhin auf einen zweiten Dienstwagen zurückgreife, seien „Sicherheitsaspekte“, sagte der Sprecher dem „Südkurier“. Außerdem sei das Netz an Wasserstofftankstellen im Land noch nicht so gut ausgebaut, dass auch „entlegene Gebiete des Bundeslandes zuverlässig erreicht werden“ könnten. Privat hatte sich Kretschmann im vergangenen Jahr einen Diesel zugelegt.

Kretschmann ist nicht der erste im Kabinett, der mit dem Brennstoffzellen-Modell fährt. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat seinen GLC schon vor einer Woche bekommen. Seinem Sprecher zufolge wird Hermann allerdings seinen bisherigen Dienstwagen nicht als Zweitwagen weiterunterhalten.