Der Stuttgarter Künstler Mister Santos hat mit „Das dicke, dicke Ding“ den bisher originellsten WM-Song vorgelegt. Im Video gehen zahlreiche Prominente von Uschi Glas bis Franz Beckenbauer steil.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Einen Titel hat der Stuttgarter Musiker João dos Santos jetzt schon sicher: den Preis für die meisten Prominenten im Video zu seinem WM-Song „Das dicke, dicke Ding“ kann ihm keiner mehr nehmen. Ob Uschi Glas oder Franz Beckenbauer, ob Palina Rojinski oder Joko Winterscheidt, zwei Gesichter des Privatsenders Pro Sieben: im WM Song von Mister Santos lassen sich Vertreter unterschiedlichster Generationen deutscher Popkultur im derzeit angesagten Selfie-Stil ablichten.

 

 „In München bin ich mit Uschi Glas im Cabrio durch die Stadt gefahren“, erzählt dos Santos, „und Franz Beckenbauer hat mir erzählt, wie froh er ist, dass die Nationalspieler nicht mehr selber singen, wie es zu seinen Zeiten noch Usus war.“ Tatsächlich scheint der Kaiser angetan von dos Santos’ poppigem Hip-Hop-Song: Beckenbauer nickt lässig zum Beat.

In Zeiten, in denen Fußballweltmeisterschaften kommerzialisierte Events sind und jeder Metzger mit der WM-Wurst wirbt, erscheinen rechtzeitig zu den Fußballfestspielen auch immer unzählige WM-Songs. Das Stück des Stuttgarters gehört dabei eindeutig zu den besseren Liedern, funktioniert es doch auch ohne das sehr vorzeigbare Video. Liegt es vielleicht daran, dass dos Santos alias Mister Santos völlig fußballverrückt ist? „Ich habe früher selbst im Verein gespielt. Mein Herz schlägt für den VfB und Benfica Lissabon.“

Geht es um sein Lieblingsteam bei der WM, schlagen in dos Santos Brust auch zwei Herzen: „Meine Familie kommt aus Portugal, aufgewachsen bin ich aber in Deutschland. Dass beide Teams ausgerechnet zum Auftakt aufeinandertreffen, bricht mir das Herz.“

Bei der WM 2006 feierte Portugal im Perkins Park

Diese Konstellation gab es schon mehr als einmal, bei der WM 2006 fand das Spiel um den Dritten Platz mit Beteiligung der beiden Auswahlen sogar in Stuttgart statt. In der Nachspielzeit dieser Partie spielte dos Santos dann eine tragende Rolle. „Ich durfte damals als nächtlicher Stadtführer für die portugiesische Nationalmannschaft fungieren und bin mit dem halben Team damals in den Perkins Park zum Feiern gegangen“, erinnert sich dos Santos. Nur ein Mitglied der portugiesischem Teams war damals nicht mit in der Diskothek: Christiano Ronaldo. „Wahrscheinlich musste der sich um seine Muskeln kümmern“, sagt dos Santos mit einem Augenzwinkern. Dafür war von der deutschen Mannschaft damals Lukas Podolski bei der Party mit von der Partie. Ob die deutschen Nationalspieler jetzt auch seinen WM-Song abfeiern? „Das würde ich mir wünschen“, so dos Santos.

Einen Fürsprecher im Team hat João dos Santos schon: Abwehrspieler Matthias Ginter wird vom Stuttgarter Johannes von Strachwitz beraten, der auch für das Promi-Video seine Kontakte hat spielen lassen. „Vielleicht kriegen wir Matthias dazu, den Song seinen Mitspielern vorzuspielen“, hofft dos Santos auf Ginters Qualitäten als Kabinen-DJ.

Im Video zu „Das dicke, dicke Ding“ sind übrigens auffallend oft Autos eines Stuttgarter Herstellers im Bild zu sehen. „Die Firma hat ihre Kontakte zu Franz Beckenbauer und anderen genutzt, um sie davon zu überzeugen, im Video mitzuspielen“, so dos Santos. Die meisten Promis seien aber dank Strachwitz’ Netzwerk 0711 Entertainment im Video zu sehen. Den Preis für die meisten Promis in einem WM-Video hat dos Santos also schon sicher. Was wünscht er sich für die WM? „Den Titel. Ich bin mir sicher, dass Deutschland Weltmeister wird. Sonst hätte ich das Lied ja nicht geschrieben!“

Neben João dos Santos hat die Fußball-WM in Brasilien auch noch andere Stuttgarter Musiker zu eigenen WM-Songs inspiriert.