Hoffnung auf die Elefanten-Anlage
Sie ist innerhalb der neuen Asien-Welt mit dem Asiatischen Schaubauernhof, den Amur-Tigern und dem Reisfeld im Norden der Wilhelma mit seinen Zwei Hektar Fläche das größte Projekt in der Geschichte der Wilhelma. Die Planung ist fortgeschritten. „Wir würden gerne ab 2025 bauen“, sagt Kölpin. Entstehen soll eine dreigeteilte Anlage für eine Mutterherde, eine Junggesellengruppe und einen Erwachsenenbullen. Maximal hätten 15 Elefanten Platz. Doch zuvor muss die Politik entscheiden. Ob es klappt, wird sich bei den Haushaltsberatungen des Landtags im Frühjahr 2024 zeigen. Der Förderverein der Wilhelma will nach eigenen Angaben die Elefantenanlage mit zehn Millionen Euro fördern.
Alter Schaubauernhof geschlossen
Er ist seit 6. November Geschichte und seitdem nur noch bis zum Ausgang Rosensteinpark für Besucher begehbar. Kühe, Esel, Rinder, Geflügel, Ziegen und Schafe wurden an andere Halter abgegeben. Der Bereich hinter dem Eingang Rosensteinpark ist gesperrt und wird bereits für die künftige Elefantenanlage vorbereitet.
Anlage der Amur-Tiger ist im Bau
Sie soll Ostern 2025 fertig sein. Es fehlen noch Installationen wie die Solaranlage auf dem Dach des Tigerhauses, die Schiebertechnik im Haus, der Sicherheitszaun um das Gelände und der Landschaftsbau. Die Freunde und Förderer der Wilhelma bezuschussen den Bau mit einer Million Euro.
Neue Gehege für Eulen, Geier und Co
Mit 200 000 Euro unterstützt der Förderverein der Wilhelma die Erneuerung der alten Greifvogelvolieren. Es gibt bereits Vorplanungen. Bei den Geiern soll der Hang mit einem Netz überspannt werden, damit die Tiere mehr Platz bekommen. Das Gehege soll begehbar sein. „Geier sind harmlose Vögel“, sagt Kölpin. Es werde weniger Volieren und Arten geben, aber insgesamt mehr Platz. Wenn es gut laufe, könne 2024 schon das erste Gehege begonnen werden.
Bau einer Zwergflusspferde-Anlage
Die Wilhelma begrüßt die Idee des Fördervereins, am Neckarufer eine kleine Anlage für Zwergflusspferde zu schaffen, die dort bereits einmal ihr Zuhause hatten. Auch das Naturkundemuseum sei eingebunden. Doch es werde abgewartet, was die Stadt genau plant. Auch müsse es verträglich mit weiteren Planungen sein. So liegt der Steg des Ausflugsschiffbetriebs Neckar Käpt’n in unmittelbarer Nähe. Zuerst komme noch der neue Brückenbau und der Abriss der Wilhelmsbrücke. Kölpin sieht das Projekt frühestens „in den Dreißigern“. „Ich bin mit Herrn Kölpin einig, wenn die Stadt es nicht will, machen wir es nicht“, sagt Georg Fundel, Vorsitzender des Fördervereins.
Der Australienbereich wird erweitert
Neben der im Sommer eröffneten Terra Australis soll ein zweiter Baustein 2024 entstehen. Dort sollen Riesenkängurus, Wallabys, die auch zur Familie der Kängurus gehören und Wombats eine neue Heimat finden. Eröffnung der Anlage soll 2025 oder 2026 sein. Auch hier wird der Förderverein den Bau unterstützen. Es soll eine begehbare Außenanlage werden. Auch der Kiosk soll erneuert werden mit einer WC-Anlage. Neben der Tasmanien-Anlage mit den Kängurus soll eine Affenanlage entstehen für südamerikanische Krallenaffen. Die Planung dafür hat begonnen.
Subtropenterrassen sollen saniert werden
Vermutlich 2024 oder später ist die Erneuerung geplant, so Kölpin. Die Volieren müssen dann auch abgebaut werden. Dort sind viele Papageienarten zuhause. Die Totenkopfäffchen werden auch wieder dorthin ziehen. Sie sind derzeit im Menschenaffenhaus. Es wird mit vier Jahren Bauzeit gerechnet.
Wechselflorbeete erhalten Dauerpflanzung
Seit zirka 70 Jahren hat die Wilhelma stets im Frühjahr und Herbst die Bepflanzung geändert. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Deshalb werden nun insektenfreundliche Stauden gepflanzt, die ökologisch nachhaltiger sind. Es soll dabei auf die Probleme der Klimakrise aufmerksam gemacht werden.
Wilhelma will bis 2030 klimaneutral werden
Der zoologisch-botanische Garten erstellt derzeit einen Masterplan in Sachen Nachhaltigkeit und schaut, welche Dächer mit Photovoltaik nachgerüstet werden können. Der Zoo will beim Strom autarker werden. Beim Müllverbrauch und in der Gastronomie, den Futter- und Düngemitteln, den Böden und der Parkpflege soll noch mehr Nachhaltigkeit Einzug halten.
Magnolien unter Beobachtung
Kummer bereiten den Wilhelma-Gärtnern unter anderem die Magnolien. Sie leiden sichtlich, doch an was, ist nicht klar. Früher als sonst haben sie in diesem Jahr ihre Blätter abgeworfen. Der Förderverein will auch hier eine Maßnahme mit rund 55 000 Euro unterstützen, um die Ursache herauszubekommen. Eventuell ist es den Bäumen aufgrund des Klimawandels zu trocken. Die Mammutbäume haben bereits Feuchtigkeitsmesser im Boden.
Die Damaszenerhalle soll erneuert werden
Wenn alles klappt, soll das zum 175-jährigen Bestehen der Wilhelma im Jahr 2028 geschehen. Derzeit gibt es eine Bestandsaufnahme. Der Eingangspavillon vor dem Zoo soll 2024 wieder geöffnet werden nach erfolgreicher Sanierung. Das Maurische Landhaus soll im Hauptgebäude eine trockene Nutzung erhalten. Wenn es klappt, soll es einen Trockenwald bekommen, wie es ihn in Madagaskar gibt. Die Sanierung startet vermutlich 2027.
Besucherzuwachs aber kein Besuchermanagement
Seit der Eröffnung der Terra Australis hat der Zoo einen Besucherzuwachs von rund 22 Prozent zum Vergleichszeitraum 2019. Die Australienwelt hat nur gewisse Kapazitäten. Deshalb werde bei großem Besucheransturm ein Sicherheitsdienst eingesetzt. Probleme sieht Kölpin nicht – auch nicht, dass es Tier und Mensch in den Anlagen mal zu laut oder eng sein könnte. Die Wilhelma könne 20 000 Besucher gut aufnehmen, es habe bisher Tage mit 15 000 Besuchern gegeben. Das sei kein Problem gewesen. Auch der Einlass funktioniere stets gut. Ein Besuchermanagement, das die Besucher steuert, plant die Wilhelma nicht.
Mehr Anreisen per Fahrrad
Thomas Kölpin stellt nicht fest, dass mehr Besucher mit dem Fahrrad anreisen – auch an den Wochenenden gebe es noch freie Fahrradständer. Weitere Fahrradbügel werden am Haupteingang nicht geschaffen. Auch Fächer für Fahrradhelme seien seiner Ansicht nach nicht notwendig. Es gebe Schließfächer. Lediglich bei der neuen Elefantenanlage sollen zusätzliche Fahrradabstellplätze geschaffen werden.