Die Fraktion der Grünen im Landtag fordert eine umfassende Aufklärung der Umstände, die am Samstag zu der Entgleisung eines Intercitys im Vorfeld des Stuttgarter Hauptbahnhofs geführt haben.

Stuttgart - Die Grünen-Fraktion im Landtag hat nach der erneuten Entgleisung eines Fernzugs im Bereich des Stuttgarter Hauptbahnhofs in einem Antrag gefordert, dass die Regierung die Ursachen für das Unglück untersucht. Zudem soll die Landesregierung berichten, „wie sie die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Bahnverkehrs im Stuttgarter Hauptbahnhof beurteilt“ und „welche Maßnahmen die Deutsche Bahn eingeleitet hat, damit solche Unfälle nicht mehr geschehen“.

 

Wie mehrfach berichtet, waren am 29. September die Lok und drei Waggons eines Intercitys mit Ziel Hamburg-Altona bei der Ausfahrt aus den Gleisen gesprungen. Der Verkehrsclub Deutschland (VDC) und dessen Landesvorsitzender Matthias Lieb sehen den Grund für das erneute Unglück in den Umbauten der Gleisanlagen für Stuttgart 21. Um Platz für die Baugrube zu machen, so der Vorwurf Liebs, seien die Radien der Kurven extrem verengt worden. Der Nagolder Anwalt Eisenhart von Loeper, gleichzeitig einer der Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21, hat aus diese Grund, wie bereits gemeldet, Strafanzeige „wegen fahrlässiger Körperverletzung von Bahnreisenden sowie fahrlässiger, grob pflichtwidriger Gefährdung des Bahnverkehrs“ bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart gestellt. Bei dem Unfall waren sieben Menschen leicht verletzt worden, sämtliche Bahnreisende konnten den Zug erst nach 90 Minuten verlassen.

Die Landtags-Grünen fordern nun darüber hinaus, dass nach dem jüngsten Zwischenfall auch die Auswirkungen des Unfalls auf die Abwicklung des Fernverkehrs in Süddeutschland untersucht werden. Zum wiederholten Mal sei im Stuttgarter Hauptbahnhof ein Zug entgleist, mit erheblichen Folgen für den Betriebsablauf, also Verspätungen und Zugausfällen. Eine zuverlässige Abwicklung des Schienenverkehrs müsse oberste Priorität haben.