Die zehn Wirte, die in der Nachfolge des Esslinger Zwiebelfestes den Esslinger Sommer auf dem Marktplatz ausrufen wollen, haben sich zu zusammengerauft.

Esslingen - Der „Esslinger Sommer“ nimmt Fahrt auf. Geht es nach den Gastwirten, die sich unter diesem Namen zusammengefunden haben, um in den kommenden beiden Jahren die Nachfolge-Hocketse des Esslinger Zwiebelfestes zu organisieren, dann sollte den Besuchern aus Nah und Fern vor Vorfreude schon jetzt das Wasser im Mund zusammenlaufen.

 

Die zehn Wirte zumindest stehen Kochlöffel bei Fuß, um in der Zeit vom 2. August bis zum 12. August dieselben auf dem Marktplatz zu schwingen. Salvatore Marrazzo (Accanto und Cosmopolita), Oliver Brehmer (Weinstube Eissele und Goldener Ochsen), Annette Currle (Currles Culinarium), Kay Rügner (Dulkhäusle und Gambrinus), Fotios Anastasiou (Fleischmanns), Ioannis Siavilas (Joe Penas), Savvas Savvidis (Jack Moody’s), Thomas Kielmeyer (Kielmeyers Besen und Kielmeyers 1582), Steffen Kauderer und Christian List (Der Rote Hirsch) haben am Dienstag den organisatorischen und atmosphärischen Schulterschluss gesucht und gefunden.

Mitsprache und Verantwortung geteilt

Für die Organisation und die Finanzierung des Sommerfestes haben sich die Wirte zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, in der die Mitsprache und die Verantwortung zu gleichen Teilen auf allen Schultern ruht. Die im Vorfeld publik gewordenen „Unstimmigkeiten“ seien besprochen und beigelegt worden, heißt es in der ersten gemeinsamen Pressemitteilung. Als Sprecher der Wirte-Gemeinschaft auf Zeit soll Salvatore Marrazzo künftig dafür Sorge tragen, dass die selbstbewussten Einzelkämpfer am Herd zumindest im „Esslinger Sommer“ mit einer gemeinsamen Stimme sprechen.

Über das wichtigste Ziel der kollektiven Kraftanstrengung besteht den Worten des Wirtesprechers zufolge ohnehin Einigkeit. „Wir wollen den Esslinger Bürgern und auswärtigen Gästen ein kulinarisch besonderes Sommerfest auf dem schönen Marktplatz bieten“, sagt Marrazzo, um sich und seinen Kollegen im gleichen Atemzug so etwas wie einen Maulkorb anzulegen. „Jetzt lassen wir erst einmal Taten folgen und melden uns wieder, wenn die Planungen fortgeschritten sind“, heißt es in der am Mittwoch verbreiteten Verlautbarung.

Kein Platz für die Currywurst

Der Esslinger Sommer startet, vorbehaltlich der noch ausstehenden Zustimmung der Stadt, mit neun Standflächen auf dem Marktplatz und einem Teil des Rathausplatzes. Die Besucher sollen ein vielseitigeres Angebot serviert bekommen, als es die Wirte des nach 32 Jahren von der Stadt aufgekündigtem Esslinger Zwiebelfest zuletzt aufgefahren haben. Dass die neue Zehner-Seilschaft das volle gastronomische Besteck auspacken will – Küche, Servicepersonal, Porzellan und Glas – legt den Schluss nahe, dass für Currywurst- und Dönerbuden beim Esslinger Sommer, wie auch schon zuvor beim Zwiebelfest, kein Platz sein wird.

Das ist ganz im Sinne der Esslinger Stadtmarketing und Tourismus Gesellschaft (EST), die vom Jahr 2021 an die Organisation des Festes übernimmt. „Ich finde es ein wunderbares Ergebnis für die Stadt, dass es den Wirten in der Kürze der Zeit gelungen ist, die Lücke zu schließen“, sagt der EST-Geschäftsführer, Michael Metzler, in Anspielung auf den kurzfristig verkündeten Rückzug der etablierten Zwiebelfest-Wirte. Die neue Mannschaft bürge für Qualität und Kompetenz. „Der Neustart ist vielversprechend und verheißungsvoll“, so Metzler.

Der Geschäftsführer zimmert unterdessen schon am organisatorischen Gerüst der Nachfolgeveranstaltung. Derzeit werden seinen Worten zufolge die Ausschreibungs- und Vergabeverfahren für das Jahr 2021 vorbereitet. „Im zweiten Quartal 2019 werden wird mit unseren konzeptionellen Überlegungen an die Öffentlichkeit gehen“, sagt Metzler. Im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung hätten alle Gastronomen der Stadt die Gelegenheit, ihre Vorstellungen einzubringen. „Wir werden das Know-how der Szene in Esslingen aufgreifen und verarbeiten“, verspricht Metzler.