Jubiläum in Ludwigsburg: Feurige, schwebende Blüten

Das Blühende Barock in Ludwigsburg feiert 2024 seinen 70 Geburstag. Als Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten startet vor der großartigen Kulisse des Residenzschlosses ein Weltrekordversuch mit bis zu 70 Modellballonen. 

Dazu haben sich Modellballonfahrer aus vielen Nationen angekündigt. Sie wollen am Samstagnachmittag mit ihren farbenfrohen und fantasievoll gestalteten Ballonen den derzeitigen Rekord aus Asien brechen, der bei 66 zeitgleich gestarteten Ballons liegt. Was nur wenige wissen: die filigranen Gebilde aus feinster Ballonseide, Feuer und Luft faszinieren die Menschheit schon seit sehr langer Zeit. Zwar gelten die Gebrüder Jacques und Joseph Montgolfier seit dem spektakulären Start ihres Heißluftballons im Jahr 1783 in Südfrankreich als dessen Erfinder. Fakt ist aber, dass schon im 11. Jahrhundert Indianer aus Südamerika tetraederförmige Heißluftballons bei Zeremonien in den Himmel steigen ließen. Auch in China ließ man bereits im Jahr 1306 einen Heißluftballon anlässlich der Thronbesteigung des Kaisers Fu-Kin fliegen. Anders als bei der bemannten Ballonfahrt, dienten die Modellballons vorwiegend der Erkundung der Windrichtung, als wissenschaftliches Messgerät, als Ballonsonde oder schlichtweg als Kinderspielzeug. 

Heute ist der Ballonsport weltweit vertreten. Die Modellballone übertreffen dabei in ihrer Vielfalt an Form und Farbe die großen, bemannten. Sonderformen von Eule oder Fuchs bis hin zu fröhlich-bunten Cartoon-Figuren dürfen auf keinem Treffen oder Wettbewerb fehlen. Vom Begriff „Modellballon“ darf man sich jedoch nicht in die Irre führen lassen. Denn obwohl diese nur gut ein Drittel so groß sind, wie ihre großen, bemannten Verwandten, handelt es sich nicht um Varianten im „Taschenformat“: Tatsächlich fasst die Ballonhülle eines Modellballons zirka 80 bis 100 Kubikmeter Heißluft und ist gute sechs bis acht Meter hoch. Gesteuert und befeuert werden die fliegenden Kunstwerke via Fernsteuerung von ihren Piloten – darunter auch Alexander Schmiauke und Andreas Geißler aus Rosenfeld. Mit seinem fliegenden Pandabären hat Geißler schon viele Male für leuchtende Augen gesorgt. Schmiauke hat seinen Ballon nicht nur in heimischen Gefilden, sondern auch schon über der Sahara und Japan fliegen lassen. 

Hoffnung, Freude und pure Lebenslust verbreiten die fantasievollen Kunstwerke vom 22. bis 24. März beim Ballonblühen Festival im Blühenden Barock. Für das Publikum gibt es darüber hinaus ein vielfältiges Programm. Zahlreiche Stationen bieten auf einer riesigen Fläche von 30 000 Quadratmetern rund um das Schloss fantastische Installationen, Mitmach-Aktionen, ein Kinderprogramm und vieles mehr. Spektakulär wird es, wenn sich nach Einbruch der Dunkelheit die gesamte Anlage in ein Meer aus Licht und Farben verwandelt. Dann werden die Modellballone so weit befeuert, dass sie sich erheben und in ihrer ganzen Pracht wie feurige Blüten über dem Boden schweben. red