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Seine Hits zünden wie eh und jeh - auf der Freilichtbühne Killesberg

Nile Rodgers gehört zu den Künstlern, die viele Hits geschrieben haben und dennoch kaum bekannt sind. Nile Rodgers & Chic kommen am 3. Juli auf den Killesberg.

Seine Hits zünden wie eh und jeh - auf der Freilichtbühne Killesberg

Nile Rodgers & Chic kommen am 3. Juli auf den Killesberg. Foto: Veranstalter

Christian Doll, Geschäftsführer des Veranstalters C2 Concerts, beginnt zu strahlen, wenn er von seiner ersten Begegnung mit Nile Rodgers erzählt. Er war anlässlich der Grammy-Verleihung an die SWR Big Band Anfang 2023 in Los Angeles gewesen, und da war eben auch er: Nile Rodgers. „Das hat mich platt gemacht“, gibt Doll zu. Und das will etwas heißen, denn er ist schon ziemlich lange im Geschäft. Eine „echte Lichtgestalt“ sei der Musiker, und Rodgers habe auch so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gebe, sagt Doll. „Den wollen wir!“ Umso größer ist die Freude, dass er nun tatsächlich kommt, und zwar auf die Freilichtbühne „mit dem ganz großen Band-Besteck“, wie der Veranstalter schwärmt. Am 3. Juli um 20 Uhr ist es soweit.

Nile Rogers gehört zur jenen erstaunlichen Persönlichkeiten, deren Namen und Gesicht man nicht unbedingt kennt – ihre Songs allerdings schon. Von diesen internationalen Hits erster Güte hat Rodgers eine ganze Menge geschaffen, und die Liste der Stars, mit denen er zusammengearbeitet hat, ist lang. Schon ab 1976 wurde der 1952 in der New Yorker Bronx als Kind einer 13-jährigen Mutter geborene Rodgers, meist im Team mit dem Bassgitarristen Bernard Edwards, ein stilbildender und trendweisender Musiker und Produzent. Sie verbanden Funkjazz mit Disco- und Rockelementen und gründeten schließlich die Band Chic. Die ersten gemeinsamen Demoaufnahmen zu den Songs „Dance, Dance, Dance“ und „Everybody Dance“ machten sie nachts umsonst in einem dann unbenutzten Studio, als sie parallel in der Radio City Music Hall in der Backing Band von Luther Vandross spielten. Die beiden Songs wurden zu Hits von Chic, wie später auch „Le Freak“ oder „Good Times“. Außerdem schrieben und produzierten die beiden für die Gruppe Sister Sledge die Disco-Hits „Lost in Music“, „We Are Family“ und „He’s the Greatest Dancer“. Als Produzent arbeitete Nile Rodgers außerdem unter anderem für Diana Ross, Debbie Harry, Madonna, Duran Duran, Grace Jones, Laurie Anderson, Mick Jagger oder David Bowie. Als Songwriter war er an weiteren Produktionen beteiligt, wie zum Beispiel „Hotel Room Service“ für Pitbull oder „Get Lucky“ für Daft Punk featuring Pharrell Williams. Nile Rodgers wurde in die Rock & Roll Hall of Fame und in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen und mehrfach mit dem Grammy ausgezeichnet.

In den USA wird die Populärmusik bis heute in „schwarz“ und „weiß“ eingeteilt. Nile Rodgers ist der erste Musiker und Produzent, der sowohl mit afro-amerikanischen als auch mit weißen Künstlern Musik produzierte, die kommerziell erfolgreich und wegweisend war. Er gehörte in den 1980er Jahren zu den wenigen Produzenten, deren Musik von „weißen“ und „schwarzen“ Radiostationen gespielt wurde. Rodgers produzierte die Soundtracks für die Computerspiele Halo 2 sowie Halo 3. 2005 erfolgte seine Aufnahme in die Dance Music Hall of Fame. Im Frühjahr 2018 arbeitete Rodgers in den Abbey Road Studios an der neuen Chic-Platte. Dafür konnte er Bruno Mars und Debbie Harry als Sänger gewinnen.

Die Geschichte ist aber noch lange nicht zu Ende: 2023 sorgte Nile Rodgers gemeinsam mit seiner achtköpfigen Band Chic bei seinen deutschen Fans für Stimmung und rockte mit seinen Disco-Pop-Klassikern die Bühne – der beste Beweis für seinen Ruf, großartige Live-Auftritte zu performen. Immer mit dabei: seine unwiderstehlichen Hits wie „Everybody Dance“, „Dance, Dance, Dance” und „Upside Down“ im Gepäck, die zünden wie eh und jeh. Das wird auch am 3. Juli auf dem Killesberg so sein. Gabriele Metsker


Tanzrhythmen in Hülle und Fülle

Beim Sparda Klassik Open Air des Staatsorchesters Stuttgart sind auch die Ensembles des Eberhard-Ludwig-Gymnasiums mit von der Partie.

V ielleicht waren es ja die Vögel, die so gerne in den Baumwipfeln rund um die Freilichtbühne Killesberg singen, welche die Verantwortlichen und Regisseurin Anna-Sophie Mahler 2023 bewogen, den zweiten Akt von Olivier Messiaens Oper „Saint François d’Assise“ genau dort spielen zu lassen – in Anlehnung zum Beispiel an dessen berühmte „Vogelpredigt“. Wenn nun das Staatsorchester Stuttgart unter der Leitung von Cornelius Meister 2024 an diese Wirkungsstätte zurückkehrt, dann geschieht das indes in einem völlig anderem Rahmen. Auf dem Programm stehen am 22. Juni beim Sparda Klassik Open Air des Staatsorchesters Stuttgart Höhepunkte aus Oper, Musical und Konzert – unter anderem die fulminanten „Symphonic Dances“ aus Leonard Bernsteins Musical „Westside Story“. Mit dabei sind als Special Guest außerdem das Sinfonieorchester des Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums und die Ebelu-Jazzband. Hintergrund ist das zehnjährige Bestehen des Musikhochbegabtenzugs der Schule, einer Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und der Stuttgarter Musikschule. Das humanistische Gymnasium geht auf das 1686 gegründete „Gymnasium illustre“ zurück, das auch Königliches Gymnasium genannt wurde. 1969 wurde hier Musik als Profilfach eingeführt.

Unter Leitung von Dirigentin Sandra Niehaves wird nun am 22. Juni das Sinfonieorchester des Eberhard-Ludwig-Gymnasiums gemeinsam mit dem Staatsorchester Stuttgart Edvard Griegs Peer-Gynt-Suite Nr. 1 präsentieren, zuvor das fulminante Danzón Nr. 2 des mexikanischen Komponisten Arturo Márquez . Nicht weniger mitreißend dürften die „West Side Story Dances“ von Leonard Bernstein werden, jener modernen Fassung der Geschichte von Romeo und Julia, die im New York der 1950er Jahre spielt. Bernstein kombinierte dabei musikalisch verschiedene Jazz-Strömungen, klassische Oper und lateinamerikanische Tanzmusik. Durch die Verwendung bestimmter musikalischer Mittel charakterisiert er die rivalisierenden Jugendbanden, die Jets und die Sharks. Aus derselben Zeit stammt Georges Gershwins Musical „An American in Paris“, dessen Musik das Staatsorchester ebenfalls mit auf die Freilichtbühne bringen wird.

Viktor Schoner, Intendant der Staatsoper Stuttgart, ist es wichtig, den Menschen etwas zurückzugeben, die durch ihre Steuern auch die Arbeit des Staatstheaters unterstützen. Aus diesem Grunde sind die Tickets für Menschen allen Alters absolut erschwinglich. Gabriele Metsker

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