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Veranstaltungen

Freiwillige Feuerwehr Leonberg: Menschen in Not helfen

Abteilung Warmbronn, Jugendfeuerwehr und Schalmeienzug feiern Jubiläum. Festwochenende mit Partynacht, Familientag mit Schauübungen, Fahrzeugausstellung und Platzkonzerten

Heldinnen und Helden in rot: Die Freiwillige Feuerwehr Leonberg-Warmbronn. Foto: FFW Leonberg-Warmbronn
Heldinnen und Helden in rot: Die Freiwillige Feuerwehr Leonberg-Warmbronn. Foto: FFW Leonberg-Warmbronn

Die Freiwillige Feuerwehr Leonberg hat Grund zur Freude: Die Abteilung Warmbronn feiert ihr 150-jähriges Bestehen, die Jugendfeuerwehr wird 50 und der Schalmeienzug 70 Jahre alt. Die Helferinnen und Helfer in Rot blicken auf eine ereignisreiche Geschichte zurück.

Die Ruhe der Nacht wird von dem Läuten der Kirchenglocken gestört, hektische Schritte, ängstliche Rufe hallen durch die Dunkelheit. Ein Feuer ist ausgebrochen jeder Mann und jede Frau muss dabei helfen, dieses zu löschen.

Nur mithilfe von Eimern voller Wasser, die von Hand zu Hand gereicht und dann über den Flammen ausgegossen werden, ist es möglich, schlimmeres zu verhindern.

Lange waren solche Situationen der Standard: Wenn es brannte, musste jeder helfen, um einen noch größeren Schaden zu vermeiden. Heute gibt es viele Männer und Frauen, die anderen in der Not helfen - nicht weil sie müssen, sondern weil sie einen inneren Antrieb haben. So auch die zahlreichen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Leonberg-Warmbronn. Diese feiern in diesem Jahr das 150-jährige Bestehen ihrer Abteilung.

Begonnen hat alles mit der Gründung im Jahr 1872, als verantwortungsbewusste Bürger aus Warmbronn beschlossen, eine „organisierte Löschmannschaft“ aufzustellen und einheitlich auszustatten.

Als Teil der Gemeinde, aber mit eigenem Befehlshaber, ist die Freiwillige Feuerwehr bis heute an Ort und Stelle, wenn es brennt - aktuell unter der Leitung von Simon Mayer.

Vom „Hydrantenwägele“ zum Löschfahrzeug

Für Nachwuchs ist gesorgt: die Jugendfeuerwehr Leonberg. Foto: Jugendfeuerwehr Leonberg
Für Nachwuchs ist gesorgt: die Jugendfeuerwehr Leonberg. Foto: Jugendfeuerwehr Leonberg

Feuer löschte man zu Beginn noch einige Jahre per Hand. Erst als der Ortsteil im Jahr 1927 mit Hydranten ausgestattet wurde und die Feuerwehr ein „Hydrantenwägele“ erhielt, wurde das Löschen von Bränden etwas einfacher. Das erste Löschfahrzeug gab es im November 1966 – ein LF 8 auf einem Mercedes-Fahrgestell 408 mit eingeschobener TS 8, ausgestattet von Ausrüster Bacher. Mit dieser Anschaffung hatten nahezu alle Gemeinden im Altkreis Leonberg nun ein Feuerwehrfahrzeug.

Heute zählt die Abteilung Warmbronn rund 40 Mitglieder - und zwar Männer und Frauen. Das war lange nicht selbstverständlich: Zwar wurden in Zeiten des zweiten Weltkrieges Frauen für die Hilfslöschmannschaft ausgebildet, aber die Männerdomäne ergänzen sie offiziell erst seit dem Jahr 1991. Gemeinsam mit ihren männlichen Kameraden rücken sie seitdem aus, wenn es brennt.

Doch nicht nur Flammen die Freiwillige bekämpft Feuerwehr Leonberg-Warmbronn. In den vergangenen 150 Jahren sind die Einsatzkräfte auch für andere Notfälle ausgerückt: Stürme, Hochwasser, schwere Lkw- und Autounfälle - die Frauen und Männer sind immer dort, wo sie gebraucht werden.

Große Nachfrage beim Nachwuchs

Um für Nachwuchs zu sorgen, gibt es seit 50 Jahren auch die Jugendfeuerwehr in Leonberg. Gegründet wurde sie am 15. März 1972 als vierte Jugendabteilung im Landkreis Böblingen. Aktuell zählen 29 Jungen, 14 Mädchen und 14 Betreuerinnen und Betreuer zur Mannschaft. Sie sind je nach Alter in unterschiedlichen Gruppen organisiert. Dabei steht nicht nur die feuerwehrtechnische Ausbildung im Vordergrund der Jugendfeuerwehr. Neben Grillfesten gehörten genauso Ausflüge, Spiel- und Kegelabende zu den zahlreichen Zusammenkünften des Nachwuchses. Aktuell können leider keine neuen Mitglieder aufgenommen werden. Die Nachfrage bei den Jugendlichen zwischen zehn und 17 Jahren aus den Stadtteilen Warmbronn, Silberberg, Gebersheim, Höfingen und Leonberg sei so groß, dass „eine Warteliste eingeführt werden musste“, sagt Abteilungsleiterin Sandra Kugel.

Die Schalmeien geben den Ton an

Sie geben den Ton an: Der Schalmeienzug der Freiwilligen Feuerwehr Leonberg. Foto: FFW Leonberg
Sie geben den Ton an: Der Schalmeienzug der Freiwilligen Feuerwehr Leonberg. Foto: FFW Leonberg

Nicht nur beim Nachwuchs setzt man neben den Pflichten auf den Spaß. Seit 70 Jahren engagieren sich musikbegeisterte Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen im Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr. Im Laufe der Jahre wechselten die Stabführer, aber auch die Instrumente. So beschloss man im Jahr 1992 als die Mitgliederzahl besonders niedrig war - etwas Neues auszuprobieren: „Neue Töne müssen her“, sagte der damalige Spielmannszugführer Markus Bühler. Damit wurden die Schalmeien eingeführt. Ein Instrument, das leicht zu lernen und zu spielen ist und das sich hervorragend für die traditionelle Marschmusik eignet.

Damit war nicht nur der Erhalt des Zugs gerettet, er bekam auch einen neuen Namen: Schalmeienzug. 20 Frauen und elf Männer zwischen elf und 66 Jahren sind heute im Schalmeienzug aktiv - der Zug ist aber auf der Suche nach neuen Mitgliedern und freut sich über musikalische Unterstützung.

Unter der Leitung von Klaus Mörk geben die Musikerinnen und Musikern mit ihren Schalmeien, Trommeln, Pauken, Becken und weiteren Percussions den Ton an.

Mit einer Bandbreite von traditioneller Marschmusik, Schlagern, Oldies und aktuellen Liedern wird der Schalmeienzug bei rund 30 Auftritten jährlich gehört.

Von Sabrina Kreuzer

FEST ZUM JUBILÄUM

Jubiläumswochenende Zur Feier des 150. Jubiläums der Abteilung Warmbronn, des 50-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr und 70-jährigen Bestehens des Schalmeienzugs, hat sich die Feuerwehr nicht lumpen lassen. Am kommenden Wochenende gibt es eine große Feier für alle Interessierten.

Samstag, 1. Juli Partynacht mit den Blaumeisen in der Staigwaldhalle Warmbronn

Sonntag, 2. Juli Familientag mit Schauübungen, Fahrzeugausstellung und Platzkonzerten in der Staigwaldhalle Warmbronn sk

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