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Filder-Zeitung

"Große Vorteile für das Land"

Nachgefragt

Foto: Lichtgut/Leif Piechowski
Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Herr Minister: Anfangs haben Sie mit der Neubaustrecke gefremdelt. Sie hielten Sie sogar für unwirtschaftlich. Wie kam es jetzt zum Sinneswandel?

Diese Äußerungen liegen fast 15 Jahre zurück. Meine Hauptkritik damals richtete sich dagegen, dass man für viel Geld eine neue Strecke baut, die aber nicht für Güterzüge geeignet ist. Ich bin bis heute der Meinung, dass wir dringend mehr Trassen für Güterzüge brauchen. Der Bund hat in seinen Berechnungen für die Neubaustrecke leichte Güterzüge einfließen lassen, die es aber bis heute gar nicht gibt. Dringlicher wäre der Ausbau der Rheintalstrecke gewesen. Inzwischen hat sich die Welt aber auch verändert. Ich bin seit elf Jahren Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg und habe die Interessen des Landes sowie seiner Landesregierung zu vertreten. Natürlich hat die Strecke große Vorteile für das Land. Sie bringt eine Verdoppelung der bisherigen Kapazität und fast eine Halbierung der Fahrzeit zwischen Stuttgart und Ulm. Das ist für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs eine gute Sache.

Würden Sie die Strecke so nochmals oder lieber in die investieren befürworten Infrastruktur wollen?

Aus heutiger Sicht ist es zwingend notwendig, dass man eine schnellere Strecke mit einer höheren Kapazität zwischen Stuttgart und Ulm hat, da die Bestandsstrecke sehr alt und überlastet ist. Es ist aber genauso wichtig, dass wir im Rheintal fertig werden, wo wir heute auch an der Kapazitätsgrenze sind. Ansonsten bin ich generell für einen weiteren Ausbau der Schieneninfrastruktur, wir engagieren uns deshalb auch bei vielen Strecken im Land. Wenn ich eines korrigieren würde, dann dies, dass die Strecke auch güterzugtauglich ist. olm

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