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Gesundheit

Vorsorge ist unerlässlich

Darmkrebs. Die Tumorart kommt häufig vor, macht Betroffenen aber lange Zeit keine Beschwerden.

Vorsorge ist unerlässlich

Laut Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin erkranken jährlich etwa 33 000 Männer und 26 000 Frauen in Deutschland an Darmkrebs. Männer sind im Durchschnitt 72 Jahre alt, Frauen 75. Meist entwickelt der Krebs sich über Jahre hinweg im Stillen – ganz ohne Schmerzen. Wird er schließlich entdeckt, kann es oft zu spät sein. Daher gibt es im Darmkrebsmonat März viele Aktionen rund um das Thema und die Vorsorge.

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Die Darmspiegelung ist die wichtigste Untersuchung.

Vielversprechend ist ein Bluttest, der in Spanien entwickelt wurde. Mit ihm soll sich vorhersagen lassen, ob in Zukunft ein Tumor droht. Er kommt demnächst auf den Markt. „Doch bis er wirklich zuverlässig ist, wird es noch fünf bis zehn Jahre dauern“, schätzt Professor Dr. med. Thomas Seufferlein, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Ulm. „Momentan ersetzen solche Proben den Stuhltest nicht.“ Allerdings wurde der bisherige Guajak- oder Papierstreifentest durch den viel sensibleren iFOBT-Test ersetzt, der nur noch auf menschliches Blut im Stuhl reagiert. Seit etwa vier Jahren beginnt die Vorsorge ab 50 Jahren mit diesem Test – weil vorwiegend Ältere Darmkrebs bekommen. Gesetzlich Versicherte erhalten seit Mitte 2019 extra eine Einladung dazu. Seufferlein sagt: „Fällt das Ergebnis positiv aus, muss auf jeden Fall eine Darmspiegelung erfolgen.“

Die sogenannte Koloskopie gilt als wichtigste Untersuchung und ist bei Männern ab 50, bei Frauen ab 55 Jahren zweimal im Abstand von zehn Jahren Kassenleistung. Entdeckt der Arzt dabei Wucherungen, entfernt er sie gleich. Denn wenn diese Polypen entarten, kann Krebs entstehen. Darum rät Seufferlein, diesen wichtigen Check-up tatsächlich wahrzunehmen.

Gab es in der Familie bereits Erkrankungen oder Krebsvorstufen? Oder leidet jemand unter einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn. In diesem Fall ist es sinnvoll, schon einige Jahre früher mit der Vorsorge zu beginnen. Daneben besteht die Möglichkeit, mit einem gesunden Lebensstil das Risiko zu senken. Dazu zählen Sport, der Verzicht auf rotes und verarbeitetes Fleisch sowie das Vermeiden von Übergewicht. Raucher sollten übers Aufhören nachdenken. Corina Wießler

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