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Bad Cannstatt & Neckarvororte

Kino-Café in Cannstatt: Zum 134. Mal heißt es "Film ab"

Für das Kino-Café kooperieren Bezirksamt, Anna Haag Mehrgenerationenhaus und Jugendhaus. Gezeigt wird der Film "Miss Daisy und ihr Chauffeur". Reservierungen für den Filmnachmittag sind per Telefon möglich.

Kino-Café in Cannstatt: Zum 134. Mal heißt es "Film ab"

Gezeigt wird der Film „Miss Daisy und ihr Chauffeur“. Foto: molenira-stock.adobe.com

Der Sitzungssaal im zweiten Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes am Cannstatter Marktplatz wird einmal im Monat zum Kinosaal. Am Montag, 19. Februar, Beginn 14 Uhr, findet die 134. Vorführung des Kino-Cafés statt. Gezeigt wird der Film „Miss Daisy und ihr Chauffeur“, in dem es um eine starrköpfige 72-jährige Witwe eines reichen Textilfabrikanten, und ihren schwarzen Chauffeur geht, zwischen denen sich – nach anfänglicher Antipathie – eine auf Toleranz und Verständnis basierende tiefe Freundschaft entwickelt. Eine Kooperation von drei Einrichtungen steht hinter dem Kino-Café. Das Jugendhaus Cann beantragt die Lizenz für die Filmvorführungen, das Bezirksrathaus stellt Raum und Organisation und die Auszubildenden des Anna-Haag-Mehrgenerationenhauses bewirten die Kinobesucher mit Kaffee und Kuchen.

Mit diesem „Cannstatt Satz hat alles angefangen: hat alles, außer ein Kino.“

Früher einmal gab es in Bad Cannstatt ein Lichtspielhaus. Doch das ist lange her. Auch deshalb ist das Kino-Café eine Erfolgsgeschichte. Und alles begann mit dem Satz des ehemaligen Cannstatter Bezirksvorstehers Thomas Jakob: „Cannstatt hat alles, außer ein Kino.“ Auf einer Veranstaltung kamen Thomas Jakob und Jörg Schnatterer, der Vorstand des Anna-Haag-Mehrgenerationenhauses, ins Gespräch, und im April 2009 hieß es zum ersten Mal „Film ab“ im Bezirksrathaus. Seitdem herrscht im Verwaltungsgebäude am Montagnachmittag mehr Betrieb, als wenn sich Bezirks- oder Jugendrat dort zu ihren Sitzungen versammeln. Vor allem ältere Cineasten entern das Gebäude am Marktplatz. Denn gezeigt werden Filmklassiker, die insbesondere die „Generation 50 plus“ ansprechen. Für die Filmauswahl ist Susanne Hofmann vom Bezirksrathaus verantwortlich. „Die Zuschauer mögen die alten Klassiker, aber drei- bis viermal im Jahr zeigen wir auch neuere Filme. Und ab und an machen wir Umfragen, da kann man sich auch Filme wünschen, die wir versuchen, in unsere Jahresplanung aufzunehmen“, sagt Susanne Hofmann.

Damit der Kinobesuch keine trockene Angelegenheit wird, versorgen Auszubildende des Anna-Haag-Mehrgenerationenhauses das Publikum mit Kaffee und Kuchen. „Immer drei, vier Jugendliche, die in ihrer Ausbildung gerade in der Küche arbeiten, sind vor Ort“, sagt Britta Kurz von der Unternehmenskommunikation. Zusammen mit einer Ausbilderin, die das Ganze betreue, kümmerten sie sich um die Gäste. „Dieser Einsatz verbindet Generationen und dient zugleich als Praxiserprobung für unsere Azubis.“ Bei den Jugendlichen vom Anna-Haag-Haus sei dieser Außeneinsatz sehr beliebt – nicht nur weil die Filme unterhaltsam sind, sondern auch wegen der zwischenmenschlichen Beziehungen, sagt Britta Kurz.

Für viele Bürgerinnen und Bürger in Bad Cannstatt ist das Kino-Café längst zur lieb gewonnenen Tradition geworden. Viele Besucher kommen schon eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Sie wollen sich aber nicht die besten Plätze sichern, sondern Zeit in Gesellschaft verbringen. Denn ebenso wichtig wie der Unterhaltungswert der Filme ist die Gemeinschaft, und gemeinsam eine Komödie anzuschauen macht allemal mehr Spaß als allein.

Reservierungen für den Filmnachmittag sind per Telefon unter 0711 216-98944 möglich. Die Verzehrkarten kosten fünf Euro. Eva Herschmann

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