Rekord beim 25. Kornwestheimer Stadtlauf: Noch nie haben so viele Staffelteams teilgenommen. Insgesamt waren mehr als 900 Kinder, Frauen und Männer am Start.

„Papa! Papaaa, ich habe dir noch etwas Eis“, rief das kleine Mädchen und sprintete ihrem ins Ziel einlaufenden Vater hinterher. Der keuchte, schnaufte und bekamt nur ein hechelndes „Unbedingt“ herausgeprustet, bevor er sich am großen Blumentopf am Holzgrundplatz abstützte. Das Mädchen hielt ihm dann unbeeindruckt das Erdbeereis vor die Nase.

 

Die einen fit, die andern fertig

Die Gruppe neben ihm nahm die Szene kaum wahr. Fast im Sekundentakt kamen jetzt die Läuferinnen und Läufer des zehn Kilometer langen Hauptlaufs ins Ziel. Die einen sahen dabei fit wie ein Turnschuh aus, die anderen streckten sich im Zielbereich völlig fertig auf dem Boden aus.

Zu den richtigen fitten Sportlern der 25. Auflage des Kornwestheimer Stadtlaufes zählte auf jeden Fall Jasmin Klotz aus Markgröningen. Sie scherzte schon wieder, kaum über die Ziellinie spaziert, und klatschte vor Freude strahlend mit ihrem Vater ab. Sie war die schnellste Frau des Tages. Die weibliche Konkurrenz hatte keine Chance gehabt. Klotz zog ihr Rennen von der ersten Minute an im Alleingang durch. Dabei nutzte sie den Stadtlauf lediglich als Test. Denn die 34-Jährige musste zuletzt wegen eines Ermüdungsbruch im Mittelfuß pausieren. Ihr ging es deshalb nicht um Bestzeiten, der Spaß stand am Sonntag im Vordergrund. „Es war so toll mit den vielen Leuten an der Strecke“, sagte Klotz, die ausnahmsweise nicht für Ortema, sondern für ihren Arbeitgeber „Große Vehne“ an den Start ging.

Spannendes Männerrennen

Bei den Männern war der Kampf etwas größer. Eine Dreiergruppe des LAZ Ludwigsburg setzte sich gleich in der ersten Runde vom Rest des Feldes ab. Mit dabei Udo Paschke und Vorjahressieger Benjamin Mannsdörfer. Das bot Spannung. Der erste Läufer fiel jedoch recht bald zurück und Paschke konnte dann das Duell in Runde 3 für sich entscheiden. Da setzte er sich von Mannsdörfer am Berg, sprich in der Güterbahnhofstraße, ab. Die wurde für die Läufer wie jedes Jahr in jeder Runde gefühlt steiler und steiler. „Am Ende bin ich da nur schnell hochgestolpert, nicht gerannt“, sagte Paschke lachend.

Der Zweite und Vorjahressieger erkannte die Stärke seines Vereinskollegen ohne Zweifel an. „Ich habe am Berg gemerkt, dass ich ihn ziehen lassen muss“, erkläre Mannsdörfer und sagte: „Ich bin dennoch mit meinem Lauf zufrieden.“ Immerhin war auch er verletzt gewesen.

So viele Staffelteams wie noch nie

Insgesamt zeigten sich am Sonntagnachmittag mal wieder mehr als 900 Teilnehmer beim Stadtlauf. „Das ist eine sehr erfreuliche Zahl“, bestätigte der Organisator Klaus Schappke. Mehr als zufrieden, ja überaus überraschte, zeigte er sich mit den Meldungen bei den Staffeln. 91 Staffel-Teams gab es zu vermelden: das ist ein neuer Rekord. Das stellte Schappkes Helferteam allerdings kurzfristig vor Probleme. Denn auch wenn nur 80 Startnummern bestellt waren – mehr hatten sich noch nie gemeldet – so improvisierte man und kreierte kurzerhand eigene Nummern. Das 65-köpfige Team von Schappke ist schließlich nach jahrelanger Erfahrung auf alles vorbereitet. Das zeigte sich ach in diesem Jahr wieder und allseits war man von der Durchführung begeistert – auch der Sieger: „Ein mega Event, einfach was los!“

So gab es zum 25-jährigen Jubiläum im Rahmen der Siegerehrung eine kleine Überraschung für die Helfenden. Gerhard Lang, stellvertretender Leiter des Fachausschuss Laufsport beim WLV, überreichte Klaus Schappke eine Dankesurkunde und ein kleines Präsent.

Die Jüngste, der Älteste und ergänzende Ergebnisse

Weitere Läufe
Beim 1-km-Lauf starteten 50 Teilnehmer: Sieger Xiaoyang Zhu (M10). Beim 2-km-Lauf starteten rund 30: Sieger Chris Abramek (10/11), Henri Machill (12/13). Von den rund 160 Startern des Hauptfeldes war Udo Paschke (LAZ LB) mit 35:59 der Sieger, vor Benjamin Mannsdörfer (LAZ LB) mit 36:41 und Felix Raab (LT Zazenhausen) 36:59.