Der 19-jährige Schüler Adem Shatri erklärt, warum ihm der Mannschaftssport so wichtig ist und was das mit Demokratie und Toleranz zu tun hat. Eine Stimme aus unserer Reihe „Zuhause ist hier“.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Adem Shatri spricht von „Mikro-Aggressionen“. Die bekomme er oft zu spüren. Zum Beispiel, wenn Menschen die Straßenseite wechseln, weil er schwarz ist. Sein Vater hat albanische Eltern, ist aber in Deutschland geboren. Seine Mutter kommt aus Gambia. „Mein Vater war immer besorgt um mich. Schon als Kind hat er mich gewarnt, mir geraten, besonders vorsichtig zu sein“, sagt der 19-jährige Schüler.

 

Er ist Leistungssportler, in der vergangenen Saison hat er in der zweiten Bundesliga American Football bei den Wilddogs in Pforzheim gespielt. Nach der Schule wird er an einem College in den USA studieren.

Adem Shatri liebt den Mannschaftssport, denn „in einem Team ist kein Platz für Rassismus“. Und wenn es doch mal passiere, dann gehe er in die Diskussion. „Ich spreche das dann auch beim Trainer an“, sagt der junge Mann. Laut werden, sich nichts gefallen lassen, das ist sein Plädoyer. Darum findet er die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus „essenziell“.

Aktuelle Debatte

Potsdamer Treffen
Das Recherche-Netzwerk „Correctiv“ hat über ein Treffen berichtet, das im November in Potsdam stattfand. Daran nahmen neben dem prominenten Rechtsextremisten Martin Sellner auch Vertreter der AfD und der CDU teil. Sellner stellte ein „Remigrations“- Konzept vor. Es sieht vor, bestimmte Menschen aus Deutschland zu vertreiben – auch welche mit deutscher Staatsangehörigkeit.

„Remigration“
Die AfD verwendet den Begriff „Remigration“ schon länger. Nach der Debatte um die Recherche teilte die Partei mit, dass es dabei nach ihrem Verständnis weder um deutsche Staatsangehörige noch um Vertreibungen ginge.