Für Stuttgart 21 hat die Bahn Eidechsen vom Neckartal auf den Killesberg umgesiedelt. Nun liegt ein Bericht vor, der die Wirksamkeit des Umzugs untersucht hat. Die Experten müssen sich dabei aber auf Berechnungen verlassen, deren Aussagekraft nur eingeschränkt ist.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Von Vögeln weiß man, dass sie im aufziehenden Herbst wärmere Gefilde aufsuchen, Lachse wandern zum Laichen an ihren Geburtsort zurück, und Kröten riskieren es, auf ihren Wanderschaften unter einem Autoreifen ihr vorzeitiges Ende zu finden: Große Teile des Tierreichs sind also in Bewegung. Einen Hang zur Mobilität muss man auch jenen rund 3200 Mauereidechsen unterstellen, die der Bahn beim Bau von Stuttgart 21 im Neckartal im Wege waren und daher auf den Killesberg umgesiedelt worden sind. Wie die Reptilien diesen Umzug verkraftet haben, soll bei einem sogenannten Monitoring in einem Zeitraum über fünf Jahre hinweg überprüft werden. Viermal, so steht es in einem nun von der Umweltfachlichen Bauüberwachung vorgelegten Bericht, habe man im zu Ende gehenden Jahr auf jenem Stück vorbeigeschaut, das sehr zum Verdruss der Anwohner von einer Wiese in ein Habitat verwandelt worden ist, in dem man Unmengen von Steinen und anderem Material zu 19 anderthalb Meter hohen Wällen aufgetürmt hat. Im September 2018 zogen die letzten Tierchen ein.