Andreas Kronhardt, Nikola-Alexander Jekov, Zaire Thompson und Andre William Gillette: Die Fellbacher Regionalliga-Basketballer streben mit ausgesuchtem Personal und verbesserten Aussichten nach oben.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Es ist ja nicht immer wirklich absehbar, wie nachher alles zusammenpassen wird. Kommt vor, dass einer, der vorangehen sollte, früh wieder weg ist. Andere finden zu spät zueinander. Verletzungen schmerzen nicht allein die Betroffenen. Doch mag eine Saison auch mal nicht so gut laufen wie erhofft: Andreas Tsiminos bringt das kein Stück vom Weg ab. „Wir sammeln immer neue Erfahrungen, mit denen wir auch wachsen“, sagt der Abteilungsleiter mit Blick auf den achten Tabellenplatz der Basketballer des SV Fellbach zuletzt in der Regionalliga. Der 39-Jährige will, darüber vermögen die 14 Saisonniederlagen nicht hinwegzutäuschen, auf Sicht nach oben. Weiter oben ist die Pro B, die unterste Profiplattform in seiner Sportart. Und wie unbeirrbar Andreas Tsiminos diesem Ziel folgt, lässt sich gut auch an einer Sommerreise erkennen. Im Juli war er für eine Woche in Las Vegas, um sich dort in der Summer League der nordamerikanischen Topliga NBA und bei begleitenden Sichtungscamps umzuschauen. Er hat nicht direkt einen Spieler für den SV Fellbach verpflichtet. „Aber ich habe viele Kontakte geknüpft, es war sehr interessant“, sagt Andreas Tsiminos. Und interessante Kandidaten für die Zukunft hat er durchaus ausgemacht, potenzielle Zugänge vielleicht in der Pro B.

 

Im Team ist nun auch Nikola-Alexander Jekov aus Bulgarien

In der nächsten Saison haben die Basketballer um den Cheftrainer Iakovos Peidis nach Lage der Dinge niemanden im Aufgebot, der im Juli mit seinen Fertigkeiten in Las Vegas auffällig geworden ist. Doch auch für die neuerlichen Aufgaben in der Regionalliga Südwest haben sie vielversprechende Verstärkungen hinzubekommen. Schon frühzeitig hatten die Fellbacher in den spielfreien Monaten Andreas Kronhardt von der TSG Schwäbisch Hall verpflichtet; der 32-Jährige, 2,04 Meter groß, hat Bundesliga-Einsätze und mehrere Profistationen hinter sich.

Im Team ist nun auch Nikola-Alexander Jekov aus Bulgarien. Der 19-Jährige, ehemaliger U-18-Nationalspieler in seinem Heimatland, kommt über die Verbindungen des neuen hauptamtlichen Jugendkoordinators Kristiyan Borisov, darüber hinaus Co-Trainer in der Regionalliga. Nikola-Alexander Jekov will Basketball mit dem Studium der Sportwissenschaften in Stuttgart kombinieren. In Fellbach tritt er auch an der Seite von Zaire Thompson an. Der 26-Jährige aus Chicago, in Deutschland aufgewachsen, hat mehrere Stationen in der Pro B und in der Pro A in seiner Vita stehen, zuletzt war er bei den Wizards in Karlsruhe. Zaire Thompson (Tsiminos: „Er sieht jeden auf dem Spielfeld“) soll fortan vor allem mit dem 24-jährigen Litauer Tauras Ulevicius, bereits seit 2020 beim SV Fellbach, für die Spielkultur an der neuen Wirkungsstätte verantwortlich zeichnen.

Zaire Thompson greift fortan ebenfalls für die Fellbacher zum Basketball

Mehr für die physischen Belange des Basketballsports ist Andre William Gillette zuständig. Der 32-Jährige aus Philadelphia ist mit Unterbrechungen schon seit 2017 in Fellbach. In der vergangenen Runde ist er nach der Bänderverletzung seines US-Landsmanns Anton Ivy zwar fünfmal – überwiegend erfolgreich – in der Regionalliga Südwest eingesprungen, drumherum allerdings hat er wie geplant wesentlich zum Oberliga-Aufstieg der zweiten Mannschaft beigetragen. Nun ist Andre William Gillette, 2,05 Meter groß, intern wieder aufgerückt, um wie früher komplett die erste Vertretung des Vereins seiner Wahl zu unterstützen.

„In den vergangenen Wochen ist viel Positives passiert“, sagt Andreas Tsiminos. Der Kader auf diesem Level ist bestens und umfänglich besetzt, zumal auch Jovan Vukovic und Konstantin Karamatskos weiterhin für den SVF zu den Bällen greifen werden. Die Leute sind, ganz anders als vor zwölf Monaten, größtenteils schon in der Vorbereitung – lange vor dem Saisonstart am 17. September gegen den Aufsteiger aus Lich. „Die Halle ist voll“, sagt der Abteilungsleiter, der mit diesem Team auch dank eines regionalen Hauptsponsors, den er Anfang des Jahres für seine Sache gewinnen konnte, in der nächsten Saison den Hauptpreis anstreben will: den Aufstieg in die professionelle Basketball-Szenerie. Die Chancen darauf haben sich stark erhöht. Obgleich natürlich auch diesmal nicht wirklich absehbar ist, wie nachher alles zusammenpassen wird.