Bewohner der Böheimsiedlung mussten am Wochenende ohne Heizung und warmes Wasser auskommen.

Böblingen: Marc Schieferecke (eck)

S-Süd - Sie wurden wohl schlicht vergessen. In vier Wohnungen in der Böheimsiedlung ist am Freitag die Gasversorgung abgestellt worden. Die entsprechenden Häuser werden saniert und stehen weitgehend leer – aber eben nicht ganz. „Wahrscheinlich ist übersehen worden, dass wir hier noch wohnen“, sagt Georgios Stergiou, einer der Betroffenen, die über das verlängerte Wochenende ohne Heizung und warmes Wasser auskommen mussten. Nachdem am Freitag gegen Mittag seine Wohnung kalt wurde, hatte Stergiou noch versucht, die Ursache zu klären, aber „ich konnte bei der SWSG keinen mehr an die Leitung kriegen, man kommt halt bei einem Callcenter raus“, sagt er.

 

In den betroffenen Häusern wird eine neue Heizung eingebaut. Zwar schaffte die Bauleitung eilig Heizlüfter herbei, „es war aber trotzdem sehr, sehr kalt in der Wohnung“, sagt Stergiou – er zog bis zur Behebung des Schadens in ein Hotel um, in dem er „ein ärgerliches Wochenende“ verbrachte. Die anderen Mieter blieben und froren. Seit Montag um die Mittagszeit funktioniert die Heizung wieder.

„Das war ein Missverständnis“

Der Grund des Ausfalls war tatsächlich ein Fehler bei der EnBW. „Das tut uns furchtbar leid, gerade um die Jahreszeit“, sagt die Unternehmenssprecherin Romy Hoffmann. Zwar hatte die SWSG beantragt, eine Gasleitung zu trennen, allerdings nur für ein Haus. Gekappt wurde stattdessen die Versorgung von drei Gebäuden. „Das war ein Missverständnis“, sagt Hoffmann. „Wir wissen nicht genau, wie es zustande gekommen ist.“

Die Mieter in der Böheimsiedlung beklagen sich nicht zum ersten Mal über Ärger im Zusammenhang mit der Sanierung. Vergangenen Sommer hatten Arbeiter hinter einem Bauzaun Säcke mit der Aufschrift „Vorsicht, Asbest“ gelagert, die im Lauf der Zeit Risse bekommen hatten (wir berichteten). Die Anwohner fürchteten um ihre Gesundheit. Das Asbest war aus Häusern entfernt worden. Wie lange die Säcke mit dem krebserregenden Stoff im Freien standen, war laut SWSG nicht mehr klärbar.