Nach dem Anschlag an einem Schrein in Bangkok mit 20 Toten gibt es erste Erfolge bei den Ermittlungen. Ein Verdächtiger bestätigt die Übergabe eines Rucksacks.

Bangkok - Drei Wochen nach dem Bombenanschlag von Bangkok hat ein verhafteter Verdächtiger nach Angaben der Polizei eingeräumt, dem Attentäter vor der Explosion einen schweren Rucksack übergeben zu haben. Dies sei am Bahnhof Hua Lamphong geschehen, sagte Polizeisprecher Prawut Thavornsiri am Mittwoch bei der Besichtigung des mutmaßlichen Übergabeortes. Beamte eskortierten den Verdächtigen auch zum Erawan-Schrein, wo die Detonation am 17. August 20 Menschen getötet und mehr als 120 weitere verletzt hatte.

 

Der Verdächtige ist einer von zwei Männern, die bisher im Zuge der Ermittlungen festgenommen wurden. Er soll zu einem Netzwerk gehören, das den Anschlag verübte. Der auf Überwachungsbildern zu sehende Bombenleger ist laut Polizei indes immer noch auf freiem Fuß.

In Thailand wird spekuliert, dass hinter dem Anschlag Unterstützer des in China lebenden Turkvolkes der Uiguren stehen könnten. Gemutmaßt wird, dass sie die Bombe als Vergeltung für die Abschiebung von mehr als 100 ethnischen Uiguren aus Thailand nach China legen ließen. Offiziell wurde dieser Zusammenhang bislang nicht bestätigt.

An der Grenze zu Kambodscha festgenommen

Der Verdächtige, der den Rucksack übergeben haben soll, war am 1. September an der Grenze zu Kambodscha festgenommen worden. Seine Identität wurde nicht bekannt, er soll aber einen chinesischen Pass besitzen. Formal wurde der Mann noch nicht angeklagt. Er muss mit Vorwürfen wegen Verschwörung und unerlaubten Besitzes von Sprengstoff rechnen.

Seine Fingerabdrücke wurden auf einem Behälter mit Schießpulver gefunden, den die Polizei bei einer Razzia am 29. August in einem Apartment am Rande von Bangkok zusammen mit Material zum Bau von Bomben fand. Der Mann sagte der Polizei den Angaben zufolge, er habe den Rucksack von dem Apartment weggetragen. Unklar blieb aber, wer die Bombe baute und wer sie in den Rucksack steckte.