Die Welle der Bombendrohungen, die bereits seit Tagen durch ganz Deutschland rollt, eskaliert am Freitag. In Stuttgart, Fellbach, Schorndorf und Waiblingen werden Gymnasien geräumt, auch in Göppingen gibt es einen Einsatz.

Es ist ein Freitagmorgen, den sich keine Schule wünscht: Anstatt entspannt in die bevorstehenden Herbstferien zu gehen, herrscht Großalarm an mehreren Gymnasien in der Region. Dort waren jeweils in der Nacht oder am Morgen Bombendrohungen eingegangen. Die Polizei entschloss sich jeweils dazu, die Gebäude zu räumen. Schüler, Lehrer und Mitarbeitende, die bereits vor Ort waren, mussten nach Hause gehen. Die Areale wurden mit Großaufgeboten weiträumig abgesperrt.

 

Betroffen waren am Morgen das Hegel-Gymnasium in Stuttgart Vaihingen, das Gustav-Stresemann-Gymnasium in Fellbach, das Burg-Gymnasium in Schorndorf sowie das Salier-Gymnasium in Waiblingen. In Göppingen-Faurndau liefen ebenfalls Einsatzmaßnahmen in einer Schule an der Ahornstraße, sagte ein Sprecher der Ulmer Polizei. Auch hier hatte es zuvor eine Droh-E-Mail gegeben. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot aus, räumte die Schule und durchsuchte sie. „Nach einer Bewertung aller Informationen wurden keine Hinweise auf eine Gefährdung festgestellt“, so der Sprecher.

Nach derzeitigem Stand geht die Polizei zwar bei allen Schulen von keiner konkreten Gefährdungslage aus, aber aus Sicherheitsgründen hat man sich auch ortsübergreifend entschieden, alles abzusuchen. Dazu sind auch Sprengstoffspürhunde im Einsatz.

Ob die Drohungen alle zu der Serie bundesweiter E-Mails gehören, die seit Tagen in Schulen, Medienhäusern oder bei Polizeidienststellen eingehen, oder ob auch Trittbrettfahrer dabei sind, konnte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei zunächst nicht sagen. Das werde derzeit geprüft. In allen diesen Fällen hatte es bisher nirgendwo tatsächlich eine Bombe gegeben. Die Mails waren meist in englischer und arabischer Sprache verfasst, manche hatten einen Bezug zur Hamas und zum Konflikt zwischen Palästinensern und Israel. In dieser Woche hatte es auch in Stuttgart bereits entsprechende Schreiben gegeben, in der Folge aber keine Evakuierungen.