Renate Künast sieht sich durch den Wahlerfolg der Grünen in ihrem Kurs gestärkt. Die Ergebnisse im Südwesten wertet sie als Zeichen für Berlin.

Stuttgart - Die Spitzenkandidatin der Grünen für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, Renate Künast, sieht sich durch den Erfolg der Grünen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in ihrem Kurs gestärkt. „Es ist eine Bestätigung für meinen Kurs, der in die Mitte der Bevölkerung geht“, sagte die Bundestags-Fraktionschefin der Berliner Morgenpost. „Wir haben längst gelernt, dass es für die Grünen nicht nur um Ökologie und eine kleine ökologische Wirtschaftsnische geht, sondern dass wir Umweltpolitik mit Wirtschaft verbinden - und zwar in allen Bereichen.“

 

Die Wahlergebnisse wertet Künast auch als Zeichen für Berlin. Dabei gibt sie sich kämpferisch. „Ich sage ganz klar, wir wollen stärkste Partei in Berlin werden und den Senat führen. Die größte Schnittmenge gibt es mit der SPD, aber wir treten ja an, uns mit der ganzen Stadt auf den Weg zu machen. Ich schließe also keine Koalition aus.“ Künast geht dabei nicht davon aus, dass die Grünen bis zum Wahltermin im September wieder entzaubert sein werden. Der designierte Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, befinde sich „voll in der Wirklichkeit“. Niemand habe so klar wie Kretschmann gesagt, dass es harte Zeiten geben werde.

„Er wird alles rechtlich Mögliche unternehmen, um Stuttgart 21 zu verhindern. Es ist genau die Klarheit, ohne Drumherum zu reden, die sich bewähren wird.“ Zugleich baut Künast auf die Hilfe Kretschmanns: „Ich habe Winfried Kretschmann schon in seinem Wahlkampf unterstützt, und er wird uns ganz sicher in Berlin helfen. Nicht nur einmal.“