Die Tanzdemo gegen Gewalt an Frauen erfährt großen Zulauf in Fellbach (Rems-Murr-Kreis). Ein breites Bündnis und viele Teilnehmende setzen ein Zeichen für mehr Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung.

Rems-Murr: Eva Schäfer (esc)

Der Rathausinnenhof in Fellbach war gefüllt von Menschen, die in einer gemeinsamen Choreografie tanzten: Sie setzten mit der Tanzdemo ein Zeichen des Protests und forderten ein Ende der Gewalt gegen Frauen. Fellbach beteiligte sich als einzige Stadt im Kreis bei der weltweiten Aktion für mehr Frauenrechte „One Billion Rising“. Ein breites Bündnis an Institutionen war der Einladung von Gleichstellungsstelle und Jugendhaus Fellbach am Mittwochabend gefolgt. Erneut kam das Lied der Aktion wie beim Auftakt im vergangenen Jahr live von der Bühne von einer Band der Fellbacher Popmusic School und sorgte für besondere Stimmung.

 

Redebeiträge informieren über die Hintergründe der weltweiten Tanzdemo

Die Tanzdemo wurde begleitet von Redebeiträgen, die deutlich machten, wie viele Ausprägungen von Gewalt weltweit Frauen und Mädchen erleben. Die Vertreterinnen des Jugendgemeinderates Sara Schmalzried, Maya Tillett und die Gleichstellungsbeauftragte Anneliese Roth zeigten auf, wie groß das Ausmaß an geschlechtsspezifischer Gewalt weltweit aber auch in Deutschland ist. „So lange Macht, Geld und Zeit so unterschiedlich verteilt sind, ist es unsere Pflicht dagegen aufzustehen“, so die Forderung.

Bürgermeister Johannes Berner dankt für den großen Zulauf bei der Aktion

In seinem Grußwort dankte Erster Bürgermeister Johannes Berner für den großen Zulauf bei der Aktion. Dass Männer und Frauen gleichberechtigt seien, sei leider noch eine Zukunftsvision. Weltweit habe Gewalt gegen Frauen teils sogar zugenommen wie im Angriffskrieg auf die Ukraine, in dessen Zuge Frauen zahllose Opfer von Gewalt geworden seien. Auch die Gewalttaten der Hamas gegen Frauen seien ein Beispiel.

Die neue Leiterin der Popmusic School, Sarah Schleehauf, moderierte die Tanzdemo und präsentierte gemeinsam mit den Bandmitgliedern John Noville (Gitarre), Nico Bauer (Klavier), Marius Hamann (Drums) und der Bassistin Eva Werling das Lied der Kampagne. Auf den offiziellen Projektseiten unter www.onebillionrising.org sind außerdem zahlreiche Videos veröffentlicht, die im Rahmen der weltweiten Kampagne gegen geschlechtsspezifische Gewalt entstanden sind.

Die Präsidentin des Bundesgerichtshofs spricht zum internationalen Frauentag

Cathy Plato vom Fellbacher Vereins Ndwenga appellierte, sich auf der Homepage der Kampagne davon inspirieren zu lassen, den Einsatz für „mehr Würde und Gerechtigkeit“ fortzusetzen. Beispiele seien etwa, „Kooperation statt Konkurrenz zu fördern“ und gegen Rassismus aufzustehen.

Begleitend wurden Informationsmaterialien, darunter auch Hilfsangebote wie das Fellbacher Hilfenetz zur häuslichen Gewalt, präsentiert. Die städtische Gleichstellungsstelle plant weitere Veranstaltungen. Am Donnerstag, 7. März, 19 Uhr im Rathaus Fellbach, Großer Saal spricht Bettina Limperg, die Präsidentin des Bundesgerichtshofs, zum Thema „75 Jahre Grundgesetz – Frauen und Männer sind gleichberechtigt“ – anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März.