Angela Merkels Groko Nummer 3 ist die kleinste große Koalition aller Zeiten – und für die Kanzlerin die heikelste. Doch diese Regierung zweiter Wahl ist zum Erfolg verdammt, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Es ist vollbracht. Nach 160 Tagen des politischen Ausnahmezustands haben die alten und neuen Regierungspartner endlich ihren Koalitionsvertrag besiegelt. Das ist die leichteste Übung, die ihnen zu tun bleibt. Schon ein bisschen schwieriger wird es für die Kanzlerin, am Mittwoch auf Anhieb eine Mehrheit für ihre vierte Amtszeit zu finden. Union und SPD haben im Bundestag zusammen zwar 44 Stimmen mehr als nötig. Angela Merkel war aber nie so überzeugend, dass sie alle hinter sich vereinigen konnte. Bei ihrer Premiere als Kanzlerin versagten ihr 51 Koalitionäre die Unterstützung. Der Verdruss hat seitdem keineswegs abgenommen. Es könnte also eng werden. Eine Panne im ersten Wahlgang wäre ein miserables Omen für diese Regierung zweiter Wahl. Als ob es dessen noch bedürfte.