Entertainer Dominik „Dodokay“ Kuhn über Bühnenauftritte in Zeiten von Corona. An diesem Samstag, 22. August, 20 Uhr, gastiert der Comedian („Die Welt auf Schwäbisch“) in Stuttgart auf dem Kulturwasen.

Lokales: Tom Hörner (hör)

Stuttgart - Die auftrittsfreie Corona-Zeit hat der Entertainer und Regisseur Dominik Kuhn genutzt, um einen Film zu drehen, in dem garantiert „kein Gelber Sack vorkommt“.

 

Herr Kuhn, die Zeiten für Bühnendarsteller sind hart. Dennoch hat Helge Schneider neulich gesagt, er trete nicht vor Autos auf.

Das kann ich total nachvollziehen. Wenn du mit einer Autoscheibe sprichst, ist das nicht so sexy.

In Stuttgart auf dem Kulturwasen gibt es beides. Leute, die in einer Lounge vor der Bühne sitzen. Und welche in Autos.

Das ist für mich der Grund, hier aufzutreten. Nur vor einem Publikum zu spielen, das in Autos sitzt, das hätte ich nicht gemacht. Das wäre mir zu tröge, vorher wäre ich putzen gegangen. Ich fand total okay, dass meine Kollegen das machen, aber für mich kam das nicht in Frage.

Wie haben Sie bisher die Corona-Zeit überlebt?

Ich fand die Ruhe ganz gut. Aber das soll jetzt nicht heißen, dass ich so arriviert wäre und keine Auftritte mehr bräuchte. Auch mir geht so langsam das Geld aus. Aber die Ruhe habe ich wirklich genossen.

Und sich nie an die Zeit zurückgesehnt, als sie noch eine Werbeagentur hatten.

Nein, gar nicht. Aber das liegt auch daran, dass ich neben meinen Comedy-Sachen auch immer noch andere Dinge mache. Während Corona haben wir etwa einen ziemlich aufwendigen Kurzfilm gedreht. Eigentlich hatte ich nicht die Asche dazu, aber das war mir egal. Das wird ein Mystery-Film, der im kommenden Jahr auf Festivals laufen soll. Das ist was ganz anderes, als das, was die Leute von mir kennen: Der Film ist weder schwäbisch noch lustig. Da kommt kein Gelber Sack drin vor.

Sie haben schon einige Auftritte unter Corona-Bedingungen absolviert. Wie war das?

Ich war in Kirchheim am Neckar, in Leonberg und in Tübingen – und es war immer super. Okay, das behauptet jeder Künstler, aber es war wirklich so. Anfangs hatte ich Schiss, dass die Stimmung verhalten ist, wenn die Leute weit auseinander sitzen. Aber das war überhaupt nicht der Fall. Man hat richtig gespürt, dass die Leute wieder Bock auf Live-Entertainment haben.

Noch zwei Sätze zu Ihrer neuen Show „Genau mein Ding!“.

Ich erkläre neue Besonderheiten am Schwaben. Die mir einfach so aufgefallen sind, nicht nur an mir selbst, auch an anderen.