Zuletzt tausend Wasserfontänen, davor ein riesiges Spielsägewerk und 2020 gleich zwei neue Achterbahnen. Im ältesten Freizeitpark Deutschlands gibt es jedes Jahr etwas Neues – auch 2024.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Die Baustelle am Rande des Parkplatzes von Tripsdrill ist klein, aber Freizeitpark-Fans haben sie schon entdeckt: „Wir bauen für Sie“, steht auf einem Banner direkt neben der Achterbahn „Hals-über-Kopf“. „Es wird etwas Neues geben, worauf sich die Besucher freuen können“, bestätigt die Sprecherin des Erlebnisparks, Britta Dirrler. Worum es sich handelt, ist offiziell noch geheim – aber wohl nicht geheim genug.

 

Fest steht: Eine weitere Großachterbahn wird es nicht sein. Gleich zwei davon eröffnete die Betreiberfamilie Fischer zuletzt im Juni 2020: „Hals-über-Kopf“ und „Volldampf“ heißen die beiden Attraktionen, die sich auch gleich unter den beliebtesten Fahrgeschäften des Parks einreihten, wie unsere Übersicht zeigt. 2022 kam dann eine große Kletterburg in Form eines Sägewerks für die jüngsten Besucher hinzu. In diesem Jahr gab es eine Installation von 1000 Wasserfontänen.

Die Parkbetreiber schätzen Exklusivität

Über die Neuheit für die Saison 2024 wird derweil in den einschlägigen Foren der Erlebnisparkfans kräftig diskutiert. Es handele sich um einen Zugsimulator, meint dort einer zu wissen. Allerdings baut offenbar auch der Schwabenpark bei Kaisersbach (Rems-Murr-Kreis) eine solche Anlage. Und eigentlich legen die Tripsdrill-Chefs, Helmut und Roland Fischer, die den Park in dritter Generation führen, bekanntermaßen viel Wert auf Exklusivität. Ihre neuen Fahrgeschäfte soll es nicht schon überall geben.

Einen kleinen Hinweis haben die Betreiber allerdings selbst gestreut: Die neue Attraktion bringe die Besucher „so richtig in Schwung“, heißt es auf einem kleinen Zettel, der an einem Zeitstrahl über die Geschichte des Parks am Ziegengehege zu finden ist. Womöglich handele es sich um eine Schiffsschaukel, wird deshalb gemutmaßt. In dem Fall stünde auch der Name schon fest, weiß einer: „Die Fischerin vom Bodensee“. Schließlich setzt Tripsdrill traditionell auf regionale Themen.

Eine Schiffsschaukel? Kein Kommentar

Zu einer Schiffsschaukel passe die Form der Baugrube und die Anordnung der mittlerweile in den Boden gerammten Ankerkörbe, ist man sich in den Foren einig. Allerdings dürfte es sich wohl nicht um eine normale Schiffsschaukel handeln. Erfahrene Erlebnispark-Besucher tippen auf eine Neuentwicklung der Kirchzartener Firma Art Engineering, bei der der Korb mit den Sitzen frei schwingen kann.

Die Tripsdrill-Sprecherin Dirrler wollte solche Spekulationen gegenwärtig nicht kommentieren. Es gebe ein langfristiges Konzept, um den Park zu entwickeln, sagte sie nur. Dabei spielen offenbar auch Achterbahnen weiterhin eine wichtige Rolle. Spätestens zum 100-Jährigen von Tripsdrill soll es einen Dark Ride, also eine Dunkel- oder Indoor-Achterbahn geben, die eventuell mit 3-D-Brille gefahren wird. Das sei ihr großer Traum, bekannten Helmut und Roland Fischer jüngst in einem Interview mit der Schwäbischen Post.

Stimmungsvoller Ausklang im Winterwunderwald

Derweil ist die Saison in dem an der Grenze der Landkreise Heilbronn und Ludwigsburg gelegenen Park endgültig zu Ende. Wieder einmal wurde man als bester Park unterhalb von eine Million Besuchern ausgezeichnet. Rund 850 000 Menschen passierten in diesem Jahr die Eingangshäuschen. Rund 250 000 davon waren im Wildtierparadies, das weiterhin geöffnet hat. Dort beginnt am 2. Dezember der Winterwunderwald. An winterlich geschmückten Ständen und Schwedenfeuern kann das Jahr stimmungsvoll ausklingen.