Vor allem die CDU hat am Donnerstag den für den Klimaschutz demonstrierenden Schülern mangelndes Interesse an der Debatte unterstellt. Die Klickzahlen widersprechen dem.

Stuttgart - Die am Donnerstag vom Gemeinderat aus Anlass der Fridays-for-Future-Bewegung geführte Debatte um den Klimaschutz und den Beitrag Stuttgarts hat die Tribüne im Sitzungssaal nur zum Teil gefüllt. Das Argument, dass es den Schülern mit ihren Klimaschutz-Demos freitags „ein Stück weit um Schulschwänzen“ gehe, erhalte dadurch Auftrieb, kommentierte CDU-Fraktionschef Alexander Kotz die Tribünenbesetzung. Er hoffe, dass die Übertragung im Internet zu mehr Kickzahlen führe als die sonstiger Generaldebatten. Auch Jürgen Zeeb von den Freien Wählern hatte sich enttäuscht gezeigt. Jede Diskussion um eine verstopfte Schultoilette sorge für ein besser besetztes Auditorium, sagte der Stadtrat.

 

Auch Wohnen interessierte

Tatsächlich führte die von der Fraktion SÖS/Linke-plus beantragte Generaldebatte zu den höchsten Klickzahlen auf Facebook und auf der städtischen Homepage. Zur ersten Generaldebatte zum Thema Mobilität am 19. April 2018 gab es noch keine Facebook-Übertragung. Auf stuttgart.de wurde diese von 380 Menschen verfolgt. Die Diskussion über das Thema Wohnen zog 550, das Thema Soziale Stadt 170 Nutzer an, zur Klimadebatte schalteten sich auf stuttgart.de rund 250 Menschen zu.

Wirtschaft abgeschlagen

Auf Facebook wurde der Schlagabtausch der Fraktionen zum Thema Klimaschutz von 3392 Facebook-Nutzern (Stand Freitagnachmittag) live oder im Nachhinein angeschaut. „Diese Debatte hatte die meisten User, und zwar mit weitem Abstand, das war die reichweitenstärkste von allen fünf Debatten“, sagt Stadtsprecher Sven Matis am Freitag. Das Thema Soziale Stadt hatten laut Matis rund 2800 Menschen verfolgt, die Debatte über das Thema Wohnen rund 1800 Menschen. Eher weniger interessiert habe, so Matis, im Februar die Generaldebatte über die Wirtschafts- und Innovationsstadt Stuttgart.