Es geht immer noch eine Spur spannender: Die Handballer des SV Leonberg/Eltingen bieten beim 22:21 über die SF Schwaikheim die nächste Partie im Stile einen TV-Blockbusters.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Es war am Samstagabend wieder mal Krimi-Zeit in der Leonberger Sporthalle, wie in einer wöchentlichen Sportserie spielten die Handballer des SV Leonberg/Eltingen wieder die Hauptrolle in der nächsten Folge, die mit einem dramatischen Showdown endete. Mit 22:21 (10:12) siegte das Team von Trainer Christian Auer und schnappte Gegner SF Schwaikheim in den letzten Sekunden noch den einen Punkt für ein Unentschieden weg. „Das war ein dreckiger Sieg“, sagte der Coach, „leider haben wir erst in der Schlussphase zu unserer wirklichen Leistung gefunden.“

 

Dass der SV damit Tabellenplatz vier untermauert hat, lag an der Kaltschnäuzigkeit und Treffsicherheit von Philip Stückle, der das 22:21 vier Sekunden vor der Schlusssirene erzielte. 103 Sekunden vor dem Ende hatte Christoph Hönig einen Siebenmeter verworfen, hatte den gut geschnürten Sack zum Sieg doch nicht zugeknotet. Zwölf Sekunden vor Schluss konnte Lars Schulz für die Sportfreunde aus Schwaikheim ausgleichen – wie in einem Western beim ultimativen Duell hatte der SV den letzten Schuss. Den entscheidenden. Da die Gäste in ihrem letzten Ansturm mit sieben Feldspielern angriffen, nutzten die Leonberger mit einem schnellen Anspiel die Gelegenheit des noch leeren Tores aus; Schückle traf ins Schwarze.

Es war das Ende der glorreichen Leonberger Sieben in einer Partie, die Coach Auer nicht nur wegen des dramatischen Finales einige Nerven gekostet hatte. Denn seine Mannschaft hatte über weite Strecken das vermissen lassen, was sie in die höheren Sphären der Württembergliga gebracht hatte. „Über 60 Minuten betrachtet“, fand Auer, „war Schwaikheim besser.“ Das Team um Kapitän Lars Neuffer leistete sich 19 Fehlwürfe, beendete 26 Angriffe mit leichtfertigen, unüberlegten Aktionen erfolglos, ließ in Halbzeit zwei die Chance ungenutzt, auf fünf Treffer wegzuziehen, sodass sich die Begegnung zuspitzte und die zwei Punkte erst durch einen Kraftakt unter Dach und Fach bringen ließen.

Die stärkste Württembergliga, die es je gab

„Die Liga ist zu stark, als dass man gegen einen Abstiegskandidaten mit Halbgas gewinnen könnte. Diese Württembergliga ist die stärkste, die es je gab“, bemerkte Auer, der darauf hinwies, dass die drei Absteiger TSV Schmiden, SV Fellbach und TSV Zizishausen sowie der bärenstarke Aufsteiger HSG Ostfildern die Spielklasse zu einem unberechenbaren Haifischbecken machen. An diesem Samstag war der SV in der Sportserie in der Rolle des Weißen Hais, doch schon am kommenden Samstag beim TSV Deizisau könnte die Mannschaft wie die „Titanic“ auflaufen und hilflos untergehen. Wie die nächste Folge endet? Man weiß es nicht ... SV Leonberg/Eltingen: Kellner, Scheider – Binder (7), Hufnagel (5), Schückle (3), Neuffer (2), Wiederhöft (1/1), Kutzner (1), D. Wanner (1), Hönig (1), Fischer (1).