Zwei Experten erklären, welche Rolle bestimmte Lebensmittel und Unverträglichkeiten bei Neurodermitis spielen. Vor allem Schwangere sollten aufpassen.
Stuttgart - Die Haut juckt, wird rot, entzündet und schuppt sich – die Heilung erfolgt nur sehr langsam. Neurodermitis ist eine nichtansteckende Hauterkrankung, die chronisch oder chronisch-rezidivierend verlaufen kann. Letzteres bezeichnet Erkrankungen, die zwischendurch eine Besserung zeigen, aber phasenweise wiederkehren. Zu den Synonymen zählen die Krankheitsbezeichnungen „atopisches Ekzem“ und „atopische Dermatitis“. Sie tritt bei etwa der Hälfte der Patienten in den ersten sechs Lebensmonaten auf, etwa 13 Prozent aller Kinder in Deutschland leiden zumindest zeitweilig unter einer Neurodermitis. Abhängig vom Schweregrad kann die Hauterkrankung zur Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Für das Auftreten der Erkrankung und Schübe können vielfältige Ursachen verantwortlich sein, sowohl die genetische Prädisposition als auch zahlreiche Auslösefaktoren spielen hierbei eine Rolle.
13 Prozent aller Kinder in Deutschland haben zeitweise Neurodermitis
Häufig weisen Säuglinge und Kleinkinder, aber auch ältere Patienten gleichzeitig eine Sensibilisierung gegen Nahrungsmittel auf. Ob allerdings tatsächlich eine klinisch relevante Allergie gegen Nahrungsmittelkomponenten – vornehmlich gegen Kuhmilch und Hühnerei – besteht, sollte nachgewiesen werden. Denn nicht selten verzichten Patienten bereits vorsorglich auf Milch, Eier oder weitere Nahrungsmittel. Solch ein dauerhafter Verzicht ohne entsprechende Diagnose birgt neben allerlei Einschränkungen auch die Gefahr einer Fehl- oder Mangelernährung. Im Rahmen der Allergieprävention hingegen können vor allem für Schwangere und Stillende eine konkrete Empfehlungen ausgesprochen werden: Sie sollten vor allem auf eine ausgewogene Ernährung achten, ohne Lebensmittel zu meiden.