Die Stadt präsentiert beim Festivaltag am 14. Juli auf einer Bühne im Klenk-Areal in Bahnhofsnähe, was alles in dem riesigen Projektgebiet bis 2027 entstehen könnte. Sechs Unternehmen bieten zudem einen Blick hinter ihre Kulissen.

Es geht um Gewerbe, und es geht um urbane Landwirtschaft. Und wenn beide Bereiche, die man üblicherweise nicht so wirklich auf einen gemeinsamen Nenner bringt, denn doch zusammenspannt und mit einem „neuen Denken“ ausstattet – dann heißt das Ganze „Agriculture meets Manufacturing“. Unter diesem Motto jedenfalls steht das Großprojekt, mit dem die Stadt Fellbach sich an der Internationalen Bauausstellung Stadtregion Stuttgart 2027, abgekürzt IBA’27, beteiligt.

 

Wie zukunftsfähig ist das Einfamilienhaus?

Die Vorbereitungen laufen seit Jahren, vieles wurde schon angestoßen oder gar umgesetzt. Mehr als 100 Veranstaltungen sind noch bis Ende Juli in der gesamten Region im Rahmen des aktuellen IBA-Festivals vorgesehen. In Fellbach gab es bereits seit Mitte Juni etliche Führungen durch das Projektgebiet, Workshops, Ausstellungseröffnungen oder eine gemeinsam mit der Bundesstiftung Baukultur entwickelte Diskussionsrunde zum Thema, wie zukunftsfähig eigentlich das Einfamilienhaus in Zeiten von Energiekrise und Flächenknappheit noch ist.

In den Workshops und Führungen geht es um interessante Diskussionspunkte, etwa: Wie kann Schatten geschaffen werden? Was passiert mit dem Niederschlagswasser? Oder wie könnte nachverdichtet werden?, seien beispielsweise Diskussionspunkte. Aber nicht nur die Fachwelt soll angesprochen werden. Bei der IBA‘27 gehe es „um gebaute Realität, aber auch um Ideen, Lösungsansätze und Projekte“, formulierte Stadtplaner Christian Plöhn. Das Fellbacher IBA-Projekt solle „Ideen aufzeigen, wie wir in der Stadt zusammenleben möchten, wie Arbeit, Wohnen und Gewerbe zusammenfinden“.

Beim „Fokustag“ darf Fellbach seine Visionen präsentieren

Der vorläufige Höhepunkt erfolgt nun an diesem Freitag, 14. Juli. Denn Fellbach ist eine der wenigen Städte, die sich in diesem Sommer gesondert präsentieren dürfen. Dem Auftakt in Stuttgart-Rot folgte Ende vergangener Woche Backnang. Und nun soll eben Fellbach an diesem „Fokustag“ zeigen, was es so draufhat.

Und das soll nicht wenig sein, wie Plöhn und der Fellbacher IBA-Projektleiter Ulrich Dilger jetzt in einem Pressegespräch erläuterten. Schauplatz ist an diesem Freitag in erster Linie die Projektbühne an der Esslinger Straße/Auberlenstraße. Das Gelände in Bahnhofsnähe heißt, in Erinnerung an eine früher dort stehende Firma, Klenk-Areal und diente zuletzt als Parkplatz für einen Automobilverkäufer. Für das IBA-Festival und die Zeit danach wurde aus nicht mehr benötigten Schalungsteilen der S-21 Baustelle ein Info-Pavillon errichtet. Dort ist quasi die Region Stuttgart zu Gast in Fellbach. Die IBA’27 Stadtregion Stuttgart GmbH informiert allgemein über die Internationale Bauausstellung 2027. Diverse Planungsbüros präsentieren an Ständen ihre bisherigen Erkenntnisse und Fortschritte rund um das Fellbacher IBA-Projekt und stehen für Fragen zur Verfügung.

Fellbacher IBA-Teemischung aus dem Projektgebiet

Eröffnet wird der Fellbacher Festival-Tag, der unter dem Überbegriff „Produzieren“ steht, um 15.30 Uhr durch Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Außerdem gibt natürlich IBA’27-Intendant Andreas Hofer ein Statement ab. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich anschließend auf kreative und kulinarische Mitmachaktionen freuen. In Kooperation mit einem „Food-Design-Team“ wird beispielsweise ein solarer Kochkurs mit umgebauten Satellitenschüsseln angeboten. „Zudem haben wir eine spezielle Fellbacher IBA-Teemischung kreiert, bestehend aus Pflanzen, die im IBA-Gebiet wachsen“, erläutert Ulrich Dilger.

Für Kinder kommt das Spielmobil aufs Klenk-Areal, gemeinsam mit der Kunstschule kann man „IBA-Taschen“ gestalten. Ein Foodtruck und ein mobiler Eiswagen sorgen für die Verpflegung. Auch eine Live-Band wird vor Ort sein. Getränke werden, solange der Vorrat reicht, kostenlos abgegeben. An einer langen Tafel besteht die Möglichkeit, den Tag ausklingen zu lassen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

So groß wie 140 Fußballfelder

Wer das gesamte Gebiet näher kennenlernen möchte, sollte allerdings eine gewisse Grundkondition haben. Das Fellbacher Projektgebiet ist das größte aller beteiligten Kommunen. Um welche Dimensionen es sich handelt, wird an dem Untertitel erkennbar: „110 Hektar Ideen!“ Das bedeutet, es geht bei diesem „Möglichkeitsraum“, wie Dilger das Areal beschreibt, um eine Fläche in der Größe von an die 140 Fußballfeldern. Einige weitere Wege sind also zurückzulegen, wenn man vom zentralen Veranstaltungsort Klenk-Areal aus die weiteren Bereiche im IBA-Projektgebiet ansteuern möchte. So bietet Ulrich Dilger Führungen durch das Projektgebiet an. Hier können die Besucher mehr über die Hintergründe und aktuellen Aktivitäten des Fellbacher Projekts erfahren.

Auf dem Parkhausdeck der Ausstellung Eigenheim und Garten zeigen Paddle-Tennisspieler bei einem Turnier ihr Können. Zugleich wird hier verdeutlicht, wie urbane Räume mehrfach genutzt werden können.

Sechs Unternehmen lassen hinter die Kulissen blicken

Parallel dazu öffnen mehrere Gewerbebetriebe und Landwirte im IBA-Gebiet ihre Tore und machen die vielfältigen Produktsparten deutlich. Interessierte haben hier die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu sehen und die Vielfalt der Unternehmen im Projektgebiet kennenzulernen. Konkret mit dabei sind sechs Unternehmen: die Firma AWK (Produktion von Berufsbekleidung), Gemüsebau Welz und Fellbacher Schnittrosen aus dem landwirtschaftlichen Bereich, Heine & Beisswenger, Georg Kramp Werkzeuge, Prometall sowie das Eichamt Fellbach.

Anmeldung und Informationen unter: www.iba.fellbach.de/festival