Der Fellbacher Judoka Sven Heinle, 30, ist nicht mehr im deutschen Nationalteam und muss seine internationale Karriere unfreiwillig beenden.

Ein letztes Mal hat Sven Heinle sich mit den Händen auf die Wangen geklatscht, wie er es in unzähligen Auftritten als Motivationsritual praktiziert hatte. Ein letztes Mal hat er seinen Kampfanzug, genannt Judogi, abgeklopft, bevor er auf die Matte gestiegen ist. In Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei, hat der Fellbacher Judoka sich Ende Juni bei einem Grand-Slam-Turnier letztmals auf internationaler Bühne verbeugt, bevor er um den Sieg gekämpft hat. Das alles ist jetzt vorbei. Sven Heinle darf nicht mehr mitmischen im Feld der ganz Großen. Die neue Sportliche Leitung des Deutschen Judo-Bunds (DJB) um den Bundestrainer Pedro Guedes hat den 30-jährigen Schwergewichtler aus dem Nationalteam geworfen. „Er war unehrlich zu mir“, sagt Sven Heinle, der gern noch weitergemacht hätte; sein Ziel waren die Olympischen Spiele 2024 in Paris.