Grün-Rot will den Kompromissvorschlag des Stuttgart-21-Schlichters Heiner Geißler nur im Konsens mit den Projektpartnern weiterverfolgen.

Stuttgart - Die grün-rote Koalition in Baden-Württemberg will den Kompromissvorschlag von Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler nur im Konsens mit den Projektpartnern weiterverfolgen. Das teilten Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Vize-Regierungschef Nils Schmid (SPD) am Donnerstag nach einem Treffen der Koalitionsspitzen mit. Das Land werde den Bund, die Bahn sowie Stadt und Region Stuttgart bitten, bis Ende August eine fundierte Stellungnahme zu der Kombi-Lösung aus Kopf- und Tiefbahnhof vorzulegen, teilte ein Regierungssprecher in Stuttgart mit. Damit sind die Chancen für einen Kompromiss praktisch gleich Null, da sich Vertreter der drei Seiten bereits ablehnend geäußert haben.

 

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat den Kompromiss in Interviews bereits ebenso abgelehnt wie Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU). Der Sprecher des Projekts Stuttgart 21, Wolfgang Dietrich, erklärte am Mittwoch für die Bahn, der Konzern lehne Geißlers Kombimodell kategorisch ab. Eine offizielle Stellungnahme von Bahnchef Rüdiger Grube steht noch aus.

Heiner Geißler hatte vorgeschlagen, statt des umstrittenen Durchgangsbahnhofs unter der Erde eine Kombilösung aus überirdischer Station für den Regionalverkehr und unterirdischer für den Fernverkehr zu bauen.