Von dem erst so hochgehaltenen Thema Klimaschutz ist zwei Tage später, als es im Gemeinderat Renningen um die Zukunft des Lückenschlusses geht, keine Rede mehr.

Klimaschutz, was war das noch gleich? Ach ja, das war das Thema, das Renninger Gemeinderäte durch alle Fraktionen hinweg als eines der wichtigsten unserer Zukunft bezeichnet haben. In ihren Haushaltsreden wiesen fast alle auf dessen Bedeutung hin oder forderten sogar mehr und konkretes Handeln. Von den Freien Wählern hieß es wörtlich: „In Zukunft ist es wichtig, dass jede Maßnahme unter Klimaschutzgesichtspunkten geprüft und bewertet wird.“ Nun dürfen die Leserinnen und Leser dreimal raten, welches Stichwort am Mittwoch kein einziges Mal gefallen ist.

 

Und dabei geht es um die Frage, ob eine Fahrbahn über eine Länge von rund einem Kilometer, samt Über- und Unterführung und einem neuen Kreisverkehr, gebaut wird oder nicht, nämlich die Südrandstraße und die Warmbronner Straße. Eine große Fläche wäre damit verloren, und das, laut Berechnung, für nur eine Handvoll Autos.

Natürlich ist es aus politischer Sicht völlig legitim, sich auf andere Punkte zu konzentrieren: wirtschaftliche Interessen, Verkehrsverteilung, die ungeklärte Frage nach dem landwirtschaftlichen Verkehr – in der Tat gibt es hier viele Aspekte zu berücksichtigen, die schwer gegeneinander abzuwägen sind. Aber erst, überspitzt formuliert, Tränen über ein paar Bäume zu vergießen, die für ein Windrad gefällt werden müssten, und zwei Tage später eine umstrittene Straße einzufordern, ohne einen einzigen Gedanken an Umweltauswirkungen zu verschwenden – das passt nicht zusammen.