Die „Kornwestheim rockt“-Reihe ist am Dienstagabend mit der Tribute-Band Feel in die neue Runde gestartet. Nächsten Dienstag geht es mit Iron Maidnem weiter.

Wenn die Lebenslust Pirouetten dreht, weil sich kleine Mädchen selbstvergessen Drehfiguren zur Musik einfallen lassen und sich auch die Erwachsenen gelöst zum Bühnensound bewegen, dann ist die Zeit für „Kornwestheim rockt“ angebrochen. Pünktlich mit dem kalendarischen Monatsstart lud am Dienstag das beliebte Open-Air-Format auf den Marktplatz ein, um in geselliger Atmosphäre gecoverte Songs von herausragenden Künstlern zu hören. Insgesamt fünf Konzerte bietet der Monat August heuer den Freiluft-Partygängern.

 

„Sauber gesungen und sehr nah dran an Robbie“

Zum Auftakt begrüßt die Band „Feel“ das zahlreich erschienene Publikum, das von den gefühlsbetonten – und auch rockigen – Melodien Robbie Williams eingefangen wurde. Mit von der Partie waren auch Karin und Christine aus Endersbach, die es sich nicht nehmen lassen, „voll dabei zu sein, wo immer was los ist“. Sie kommen jedes Jahr nach Kornwestheim, „um mit Begeisterung abzutanzen“. Daniel Renner, dem Sänger von „Feel“ und stimmliches Robbie-Williams-Double, nahm Karin den Sound problemlos ab, den sie als „sauber gesungen und sehr nah dran an Robbie“ bezeichnete.

Renner war in Begleitung seiner Bandkollegen Lorenzo Widi (Bass), Adriano Giammanca (Gitarre), Allessandro Conte (Drums) und Lorenzo Visintin aus dem italienischen Triest gekommen, um in Kornwestheim das Flair des britischen Sängers zu zelebrieren. Hits wie „Millenium“, „Come undone“, „Supreme“ oder „She’s the one“ ertönten dabei stimmungsvoll. Im zweiten von insgesamt drei Sets, ließ Renner dann seine Stimme ausschließlich in der Begleitung der Akustikgitarre erklingen. Die lyrischen Songs interpretierte der Sänger mit viel nachschwingendem Timbre.

Oberbürgermeisterin Ursula Keck nimmt Abschied

Großes Wetter-Glück hatten die Veranstalter gleichermaßen wie die Band: Wie durch ein Wunder hatte sich der Regen verzogen und sogar die Sonne lachte großzügig. Die Organisatoren Johannes Leichtle und Uwe Hanselmann zeigten sich demzufolge sichtbar erleichtert und dankten „dem zahlreich erschienenen Publikum“, das ihnen trotz schlechter Wetterprognose gut gelaunt und heiß auf die Musik gegenüber stand. Hanselmann entschuldigte sich, dass der Wettervorhersage wegen ausnahmsweise ein Getränkewagen weniger – vier statt fünf – geordert wurde.

Johannes Leichtle holte schließlich noch die scheidende Oberbürgermeisterin Ursula Keck auf die Bühne, um sich „vor großer Menge, für die sechs Jahre andauernde Unterstützung“ im Zusammenhang mit „Kornwestheim rockt“ zu bedanken. Keck empfahl indes ihrem Nachfolger, „die Veranstaltung unbedingt mit hinein in die kommende Legislaturperiode zu nehmen“.

Wer „Verräter-Bier“ trinkt bekommt die Kazoo zu hören

Fabian Seewald sorgte in diesem Jahr für zusätzliche Unterhaltung – und für die klare, wenn auch humorvoll anklingende Botschaft: „Keine mitgebrachten Getränke konsumieren!“ Doch der als Clown und Jonglierkünstler agierende Humorträger konnte glücklicherweise konstatieren: „Es ist weniger schlimm, als erwartet. Das Robbie Williams-Publikum scheint ein recht braves zu sein.“ Nur hin und wieder musste Seewald seine Kazoo – ein Mini-Membranophon – ertönen lassen, um seine Empörung mitzuteilen. Nämlich darüber, dass jemand sich nicht an die offizielle Spielregel hält und bei freiem Eintritt selbst mitgebrachte Getränke konsumiert.

Meist aber konnte sich Seewald mit viel Witz darauf konzentrieren, Groß und Klein zu verzücken und die Jüngsten mit hinein in die Welt des Konzerts zu nehmen: Mit einer Jonglage oder mit Objekten, die er mit dem Klang der Musik und den Bewegungen verschmelzen ließ – und ab und zu kitzelte er mit seinem Staubwedel ahnungslose Opfer.