Konzerte, Theater, Comedy: Kulturliebhaber haben in Leinfelden-Echterdingen auch in der kommenden Saison wieder die Qual der Wahl.

Leinfelden-Echterdingen - Dorothea Wissmann-Steiner ist „gerne experimentell unterwegs“, wie sie sagt. Will heißen: Die Leiterin des örtlichen Kulturamtes probiert gerne neue Dinge aus. Und genau deshalb finden Kulturliebhaber in dem druckfrischen Programm für die Spielzeit 2017/18 auch Namen, die sie vielleicht noch nie gehört haben. „Die Herren Blömer und Tillack kennt hier im Süden noch kein Mensch“, sagt die Amtsleiterin.

 

Das wird sich Mitte September ändern. Die Jungs werden im Herbst in der Filderhalle erwartet. Sie haben Germanistik und Sport studiert. Und zeigen ein „sehr bewegtes Kabarettprogramm“. Der Titel lautet: „Wir müssen draußen bleiben.“ Für Wissmann-Steiner sind die beiden Newcomer Vertreter eines „feinen, klugen Humors, den ich sehr liebe“, wie sie erklärt. Sie hat die Kabarettisten bei der Freiburger Kulturbörse erlebt und war sofort Feuer und Flamme.

Künstler haben auf dieser Börse die Chance, sich 20 Minuten einem Fachpublikum zu präsentieren. Und Wissmann-Steiner gehört seit Anfang der 1990er Jahre zum Stammpublikum. Dort hat die Amtsleiterin auch die nordirische Band Goitse für sich und für das Publikum in L.-E. entdeckt. „Auch das ist ein Experiment“, gibt sie offen zu. Die jungen Musiker werden Anfang des kommenden Jahres in der Großen Kreisstadt erwartet.

Wissmann-Steiner freut sich aber auch auf die Lesung von Volker Klüpfel und Michael Kobr. Das Allgäuer Autorenduo hat die bekannten Kluftinger-Krimis geschrieben. Sie werden im September in L.-E. ihr Bühnenprogramm „Achtung Lesensgefahr“ präsentieren. Die Veranstaltung ist auch der Auftakt der diesjährigen Lesezeit in L.-E. „Einer unserer gewünschten Synergieeffekte“, sagt die Amtsleiterin.

Drei Reihen, viel Programm

Drei Reihen, viel Programm: Die Mitarbeiter des Kulturamtes werden auch in der kommenden Saison mit „Konzerte in unserer Stadt“, „LE lacht“ und „Kultur um 4“ Musikliebhabern, Comedy-Fans und Freunden unterhaltsamen Theaters jede Menge Kultur vor der eigenen Haustüre bieten. Die Stuttgarter Kammersolisten und das Stuttgarter Operettenensemble treten auf. Kurz vor Weihnachten spielt wieder die LE Big Band unter Leitung von Albi Hefele. Kurz nach Neujahr gibt es das Alt-Wiener Strauss-Ensemble zu hören. Mit dabei bei „LE lacht“ sind die Lokalmatadore Helge und das Udo. Die Kanzlersouffleuse Simone Solga rechnet endgültig mit ihrem Arbeitgeber ab. Das Landestheater Tübingen zeigt unter „Kultur um 4“ das Stück „Das Herz eines Boxers“, in dem ein 16-Jähriger auf einen ehemaligen Preisboxer trifft und sich eine verrückte Freundschaft einwickelt.

Das Kulturamt setzt also auf bekannte Namen und auf Neuentdeckungen. Es bedient dabei bewusst Nischen – denn Stuttgart ist nicht weit. „Oper müssen wir also nicht anbieten“, sagt Wissmann-Steiner. Neu ist: Die Veranstaltungen finden aus Sicherheitsgründen nur noch in der Filderhalle statt. Und es werden nur noch feste Sitzplätze angeboten. Die Stadt bezuschusst das Ganze mit 84 900 Euro. Der zuständige Fachausschuss des Gemeinderates hat diese Summe bereits Ende des vergangenen Jahres freigegeben.

Kultur im Abo
Die Broschüre „Treffpunkt Kultur in LE 2017/18“ wird derzeit an alle Haushalte verteilt. Sie ist in den öffentlichen Gebäuden der Stadt und auch im Kulturamt erhältlich. Kultur-Abos können ab sofort beim Kulturamt, Marktstraße 13, Telefon 16 00-2 33, E-Mail: c.linetty@le-mail.de, bestellt werden. Der Vorverkauf beginnt Anfang Juli.