Vier Männer und eine Frau müssen sich seit Montag am Landgericht wegen schweren Bandendiebstahls verantworten. Die Angeklagten sollen von März 2012 bis März 2014 im großen Stil Navigationsgeräte vor allem aus Neuwagen auf Autozügen gestohlen haben.

Regio Desk: Oliver im Masche (che)

Stuttgart/Kornwestheim - Gleich mehrere Male sind Autozüge auf dem Güterbahnhof in Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) in den vergangenen zwei Jahren das Ziel von Dieben gewesen, die es auf Navigationsgeräte abgesehen hatten. Hinzu kam, dass in derselben Zeit in mehreren Autohäusern in Stuttgart aus mehr als 50 Neuwagen solche Anlagen ausgebaut worden und verschwunden sind. Nun müssen sich fünf mutmaßliche Mitglieder einer Bande am Landgericht wegen der Diebstahlsserie verantworten. Die Angeklagten sollen von März 2012 bis März 2014 bundesweit fast 250 Navigationsgeräte im Gesamtwert von 520 000 Euro erbeutet haben. Auf der Anklagebank sitzt auch eine Frau, die den Weiterverkauf der Anlagen an Abnehmer ins Ausland organisiert und das Geld dafür angenommen haben soll.

 

Diebe haben vor allem Geräte von VW im Visier gehabt

Laut Staatsanwaltschaft hatten sich die Angeklagten auf Fahrzeuge der Marken VW und Audi spezialisiert. Und dabei habe es die Bande vor allem auf Autozüge abgesehen gehabt. Denn auf den Waggons seien die Fahrzeuge in der Regel nicht verschlossen. Brenzlig sei dies vor allem dann, wenn die Züge nachts beim Transport auf einem Güterbahnhof zum Stehen kommen. Zwar habe dort Sicherheitspersonal die Neuwagen im Blick. Doch die Bande soll hochprofessionell und blitzschnell bei ihren Beutezügen vorgegangen sein, so die Staatsanwaltschaft.

Die Mitglieder sollen sich die Arbeit geteilt haben. In verschiedenen Zusammensetzungen kundschafteten sie aus, wann die Züge auf den Güterbahnhöfen für die Weiterfahrt vorübergehend abgestellt wurden. Andere Mitglieder seien für den fachmännischen Ausbau der 1000 bis 3000 Euro teuren Anlagen zuständig gewesen. Andere seien Schmiere gestanden.