Iris Enchelmaier beitzt ein Gemälde der iranischen Künstlerin Mokarrameh Ghanbari und das erzählt vieles über eine erstaunlichen Reise.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Es wird nicht die letzte Reise in den Iran gewesen sein. Das steht für die Sozialpädagogin, Journalistin und Buchautorin Iris Enchelmaier fest. „Ich bin schon viel rumgekommen in der Welt, aber noch nirgends habe ich so offene und hilfsbereite Menschen erlebt“, erzählt sie begeistert. „Gefährlich war es nur, in Teheran die Straßen zu überqueren.“ Und erschreckend war die immer wiederkehrende Begegnung mit Menschen, die bei der Revolution der Mullahs 1979 einen Angehörigen verloren haben.

 

Preisverhandlungen über London

Eines der besonders schönen Erlebnisse war die Bekanntschaft mit einem Taxifahrer, der ihr und ihrer Begleitung nach Feierabend seine Stadt zeigte. So kam Iris Enchelmaier zu dem Gemälde, hinter dem die außergewöhnliche Lebensgeschichte der Iranerin Mokarrameh Ghanbari steckt: Zwangsverheiratung, neun Kinder zur Welt gebracht, dann Witwe und alleinerziehende Mutter mit einer kleinen Landwirtschaft. Als sie krank wurde, begann sie alles zu bemalen: auch Wände und Schränke. Als Künstlerin wurde sie international berühmt, und zwei Filme dokumentieren ihr Leben. Der Taxifahrer machte die Besucher aus Stuttgart mit dem Sohn bekannt, der den Nachlass verwaltet und Bilder der verstorbenen Mutter verkauft. In die Preisverhandlungen bezog er die Schwester mit ein, die in London lebt: Ein Internetanruf machte es möglich, über Tausende von Kilometern zu dolmetschen. Jetzt wartet das Aquarell noch auf einen würdigen Rahmen.