Auch Grünen-Fraktionschef Peter Pätzold befand, dass die Investitionen in den Erhalt der Infrastruktur jahrelang vernachlässigt worden seien. Er kritisierte allerdings auch, dass die Stadt weiterhin auf teure Tunnelbauten setze. So werde allein der Rosensteintunnel von 2019 an rund 600 000 Euro an Unterhaltskosten im Jahr verursachen. Bei den nächsten Haushaltsberatungen werde man sich aber über mehr Sanierungsmittel für die Verkehrsinfrastruktur unterhalten müssen.

 

Politiker geloben und fordern Weitsicht

SPD-Fraktionschef Martin Körner bezeichnete die aus Geldmangel ausgesetzte Wartung der Leitstellen-Rechner als dramatisch. „Beim Verkehrsnetz darf nicht wieder so eine absurde Situation wie bei den Schulen eintreten, wo plötzlich dreistellige Millionenbeträge investiert werden mussten.“ Künftig gelte es zu überlegen, wo die Stadt investiere und wo nicht.

Für Stadtrat Gangolf Stocker von der Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke-Plus sind „die Zeiten, in denen Politiker bei Straßenneubauten rote Bänder durchgeschnitten haben, vorbei“. Die Fakten aus dem Tiefbauamt machten deutlich, dass mit den zu niedrigen Sanierungsmitteln der Bestand des vorhandenen Verkehrsnetzes nicht gewahrt werden könne.

„Wir haben immer mehr Geld für den Straßenbau gefordert“, betonte Jürgen Zeeb, Sprecher der Freie Wähler. Doch erst jetzt zeigten auch andere Fraktionen den Willen, mehr zu tun. Für die FDP erklärte Stadtrat Matthias Oechsner die Bereitschaft, schrittweise mehr Mittel zu bewilligen. Stadtrat Ralph Schertlen von den Stadtisten schlug vor, mit mehr Kreisverkehren teure Ampeln einzusparen.