Im Medicplaza im Waiblinger Eisental ziehen die ersten Mieter ein. Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen siedeln sich an. Der Investor spricht von einem „Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft“ – auch aus seiner etwas abgelegenen Lage heraus.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Das Gebäude ist weitgehend fertiggestellt, nun soll das neue Gesundheitszentrum im Waiblinger Eisental sukzessive an die Mieter übergeben werden. „Die ersten Ärzte ziehen im Laufe des Februars ein. Im März starten die ersten Praxen ihren Betrieb“, erklärt Christopher Sommer, der zusammen mit seinem Bruder Marc-Olivier und dem Architekten Arion Frank bei dem Projekt als Investor auftritt.

 

Unterschiedliche Fachrichtungen

Auf insgesamt 3200 Quadratmetern Fläche sollen unterschiedliche Fachrichtungen untergebracht werden. Spezialisten aus den Bereichen Orthopädie, Dermatologie und Ästhetik, Schmerztherapie und Augenheilkunde gehen demnach an den Start. Ein Zentrum für Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie decke auch den Bereich Fitness ab, heißt es in einem Ankündigungstext. Zudem sei ein Sanitätshaus mit Orthopädie-Schuhtechnik geplant. Für das gastronomische Angebot zeichne der Betreiber der bereits in Waiblingen ansässigen Konz-Tagesbar verantwortlich.

Da die Ausstattung und Technik in jeder Einheit unterschiedlich und individuell angepasst werden müsse, dauere es nach der Übergabe der Räumlichkeiten noch etwa zwei bis vier Wochen, bis die Praxen für ihre Patienten in Betrieb gehen könnten, so Christopher Sommer. Von Juni an sollen dann noch ein Kardiologe, eine radiologische Praxis und ein ambulanter Operationssaal für den Bereich Augenheilkunde hinzukommen.

Ursprünglich waren Büros geplant

Ursprünglich hatten die Investoren auf dem Grundstück an der Lise-Meitner-Straße einen Bürokomplex erstellen wollen. Doch während der Corona-Pandemie und der einhergehenden Homeoffice-Welle wurde die Idee zu dem Ärztehaus geboren. Man habe festgestellt, dass es etwas in dieser Größe und mit diesem Konzept in einem sehr großen Umkreis nicht gebe, betonte Christopher Sommer schon zum Richtfest des Projekts und geizte dabei nicht mit Superlativen: „Dass wir so ein Leuchtturmprojekt auf die Beine stellen konnten, macht uns stolz. Es ist ein wichtiges Zukunftsprojekt, das die medizinische Versorgung vor Ort in den nächsten Jahrzehnten ein großes Stück weiterbringen wird.“

Investor: Strahlkraft über das Remstal hinaus

Dass man dabei von dem einstigen Ansinnen abrückte, sich auf ein rein privatärztliches Angebot zu fokussieren und die Dimensionen wuchsen, könnte damit zusammenhängen, dass die Pläne für ein parallel von anderen Investoren angedachtes innerstädtisches Ärztehaus auf dem alten Tankstellen-Areal an der Fronackerstraße nicht nur auf allgemeines Wohlwollen gestoßen und deshalb ins Stocken geraten war.

Die vergleichsweise schlechte fußläufige Anbindung kontert man jedenfalls mit einem sehr guten Parkangebot. Mehr als 80 Stellplätze stehen zur Verfügung. Und schließlich sei man ja wohl nicht nur angetreten, Lücken in der Patientenversorgung zu schließen, die allein in Waiblingen entstanden sind. „Ein derart zukunftsweisendes Projekt wurde bislang hierzulande noch nicht realisiert – das hat Strahlkraft weit über das Remstal hinaus“, sagt Christopher Sommer.