Mit etwa 4700 Blitzern liegt Deutschland auf dem vierten Platz im Europa-Vergleich der Länder mit den meisten Blitzern (1). Wer gerne mal etwas schneller fährt, hat in Deutschland also gute Karten, um auf dem einen oder anderen Blitzer-Foto zu landen.
Messung selbst ist meist unbemerkt
Da in Deutschland für einen Geschwindigkeitsverstoß ausschließlich der Fahrzeugführer und nur in Ausnahmefällen der Fahrzeughalter verantwortlich ist, ist neben der Identifizierung des Fahrzeuges (Kennzeichen) auch die Identifizierung des Fahrzeugführers notwendig.
Um die Frage zu beantworten, ob man also merkt, wenn man „geblitzt“ wurde, müssen bei Geschwindigkeitsverstößen die Messtechnik und die Dokumentation getrennt voneinander betrachtet werden. Denn die Geschwindigkeitsmessung selbst erfolgt stets unbemerkt, da in der Regel mit Laser-, Licht, Helligkeits- und/oder Druckmessung gemessen wird. Abgesehen von den Geräten selbst, deutet bei den Messverfahren somit nichts auf eine Messung hin. Egal, ob ein Verstoß gemessen wurde oder nicht.
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Das Beweisfoto wird (noch) oft bemerkt
Erst die für die Identifizierung des Fahrzeugführers notwendige Dokumentation des Verstoßes wird in der Regel von den Fahrern bemerkt, da die meisten Geräte zur Verkehrsüberwachung mit Rotlicht-Blitz arbeiten. Die Verwendung von Rot- statt Weißlicht in den Blitzeinheiten dient dazu, eine Blendung des Fahrzeugführers (vor allem bei Nacht) zu verhindern. Bemerkt wird ein Rotlicht-Blitz meist aber dennoch.
Zusätzlich zur verbreiteten Dokumentation durch Messanlagen mit Rotlicht-Blitz gibt es mittlerweile allerdings auch Messanlagen mit Infrarot-Blitz. Im Gegensatz zum Rotlicht liegt Infrarot-Licht auf einem deutlich breiteren Wellenbereich und ist daher für das menschliche Auge nicht sichtbar. Somit ist es also auch möglich, dass man es nicht bemerkt, wenn man geblitzt wird. Allerdings sind Infrarot-Blitzer aktuell eher die Ausnahme, da die meisten Geräte von den Herstellern in der Standardausstattung mit den sichtbaren Rotlichtblitzeinheiten angeboten werden (2,3). Infrarot-Blitzeinheiten können allerdings oft nachgerüstet werden und sind optional verfügbar (4,5).
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Videonachfahrsysteme werden ebenfalls nicht (sofort) bemerkt
Geschwindigkeitsverstöße können ebenfalls durch Videoaufzeichnungen geschehen. Die Technik ist dabei in einem Fahrzeug verbaut. An der Vorder- und Rückseite des Fahrzeugs befinden sich Kameras, mit denen durch Nachfahren in einem gleichbleibenden Abstand dann die Geschwindigkeit ermittelt werden kann, was meist unbemerkt bleibt. Allerdings werden die Fahrer nach der Messung von Geschwindigkeitsverstößen mit Videonachfahrsystemen in der Regel direkt angehalten.