Welche Details machen eine Hochzeit zu etwas Besonderem? Und welche Trends gibt es in diesem Jahr? Ein Rundgang über die Hochzeitsmesse in Fellbach.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Für viele Menschen ist die Hochzeit der wichtigste Tag im Leben. Egal ob intime Trauung oder rauschendes Fest mit Hunderten Gästen: Bei der Heirat sollte alles passen. Am Sonntag konnten sich in Fellbach die Besucher der Hochzeitsmesse in der Alten Kelter ein Bild von den aktuellen Trends machen. Wir haben uns unter den regionalen Ausstellern umgehört, auf welche Details Brautpaare besonders achten sollten, die im Jahr 2024 heiraten wollen.

 

Nachhaltigkeit ist in – auch bei Ringen und Brautkleid

Freya Kuhlmann lässt Brautpaare ihre Ringer selbst schmieden. /Edgar Layher

Trauringe gibt es in fast allen Materialien, Formen und Preisklassen. Etwas Besonderes ist es, wenn ein Brautpaar sich die Ringe gegenseitig selbst schmiedet. Die Goldschmiedin Freya Kuhlmann leitet die Stuttgarter Werkstatt der Hobbygoldschmiede Kargus, wo dies möglich ist. Wichtig ist der Werkstatt dabei das Thema Nachhaltigkeit: „Wir verwenden ausschließlich recyceltes Gold, damit kein Erz abgebaut werden muss“, erklärt die 27-Jährige.

Trauringe können ein lebenslanger Begleiter sein – anders verhält es sich mit dem Brautkleid, das allermeist nur ein einziges Mal angelegt wird. Kein Wunder, dass es Anbieter gibt, die Second-Hand-Brautmode anbieten, wie „Goldbraut“ in Korb, wo Lisa Braun neue Kleider fertigt, aber auch getragenen ein zweites Leben verschafft.

Der Kleidungsstil sollte zum Träger passen – und zur Deko

Klassisch-elegant oder ein Hauch /Edgar Layher

Klassischer schwarzer Smoking oder doch lieber etwas Flippig-Ausgefallenes? Am Stand des Waiblinger Herrenausstatters Royal Evolution reiht sich ein Hochzeitsanzug an den anderen. „Grün liegt in dieser Saison auf jeden Fall im Trend“, verrät Salih Dag. Was auch daran liege, dass bei der Deko der Boho-Style mit vielen Naturelementen in Mode sei. Sein Bruder Sehmus Dag, der Inhaber der Firma, erklärt, der Anzug müsse aber vor allem zum Träger passen und ein Ausstatter sich Zeit nehmen. „Am Ende kann es sein, dass ein Bräutigam mit einem Anzug glücklich ist, den er sich vorher nie vorstellen konnte.“

Im Trend liegen Anzüge in Grüntönen – hier etwa ein rauchiges Blaugrün. /Edgar Layher

Auch die Hochzeitslocation kann die Auswahl der Brautmode beeinflussen, erklärt Simon Kerst, der mit seiner Familie ein Brautmodengeschäft in Ludwigsburg betreibt: „Es kommt immer auf das Gesamtsetting an.“ Bei den Frauen zeichne sich aber derzeit ein Trend ab: „In diesem Jahr sind fließende, weiche Stoffe gefragter als üppige, weite Kleider.“

Bei der Verpflegung sind Foodtrucks und fruchtige Hochzeitstorten in Mode

Bei Hochzeitstorten ist die Vielfalt riesig. /Edgar Layher

Eine gute Verpflegung gehört zu jeder Hochzeit dazu – und allermeist auch eine Torte. „Der Trend in diesem Jahr geht zu Torten mit einer strukturierten Optik. Auch Fondant ist wieder im Kommen“, erklärt Daniela Gonser, die sich mit ihrer Unterensinger Genussmanufaktur auf Fingerfood und Hochzeitstorten spezialisiert hat. Was den Geschmack angehe, sei Sahnecreme out und Fruchtiges in. Was herzhafte Speisen angehe, seien Foodtrucks, Sweet Tables und Fingerfood derzeit beliebter als die klassische Hochzeitstafel.

Traurede: die richtigen Worte zu finden ist gar nicht leicht

Eine Liebe ist nur schwer in Worte zu fassen – einen guten Trauredner zu finden, ist daher gar nicht leicht. „Brautpaare sollten sich dabei in erster Linie auf ihr Bauchgefühl verlassen“, rät Jasmin Klein. Die 33-jährige Fellbacherin schreibt und hält professionelle Traureden. Wichtig sei es auch, dass ein Trauredner sich Zeit für ein Brautpaar nehme: „Er oder sie sollte sich persönlich mit dem Paar unterhalten und nicht nur einen Fragebogen abarbeiten.“ Ein guter Trauredner solle auch Insiderwitze vermeiden – „und Witze auf Kosten der Braut oder des Bräutigams zu machen, geht auch gar nicht.“

Was bleibt, sind Erinnerungen – und die richtigen Fotos und Videos

Viele wunderschöne Details – doch wer hält sie fest? /Edgar Layher

Wer sich bleibende Erinnerungen an den großen Tag schaffen will, tut gut daran, sich frühzeitig nach einem geeigneten Fotografen oder Videografen umzusehen. Immer mehr Paare entscheiden sich dazu, auch Bewegtbilder machen zu lassen. „Es gibt Pakete von der kompletten Reportage bis hin zu einer kurzen Begleitung der Trauung“, erklärt Jenny Berger von den „Media Guys“ aus Filderstadt. Wie intensiv ein Brautpaare sich begleiten lassen will, ist ihm überlassen.

Der Ostfilderner Fotograf Paul Witton erklärt: „Beim First-Look-Shooting, bei dem sich das Brautpaar vor der Kamera zum ersten Mal sieht, hat das Paar noch einmal etwas Zeit zusammen, bevor der Trubel losgeht.“ Zentral sei auch die angemessene Präsentation der Bilder: „Auch im digitalen Zeitalter sind Printprodukte noch wichtig.“