Die Wege von Thomas Tuchel und dem FC Bayern trennen sich im Sommer. Schon vor diesem Entschluss, der am Dienstag bekannt wurde, wurde über mögliche Nachfolger spekuliert.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Nach dem Aus von Trainer Thomas Tuchel stellt sich vielen Fußball-Fans, die es mit dem deutschen Rekordmeister halten, die Frage: Wer wird eigentlich sein Nachfolger. Der FC Bayern und der 50-jährige Fußballlehrer hatten die Trennung am Mittwochmorgen bestätigt. Man werde „die ursprünglich bis zum 30. Juni 2025 datierte Zusammenarbeit bereits zum 30. Juni 2024 beenden“, hieß es in einer Mitteilung des Clubs.

 

„Unser Ziel ist es, mit der Saison 2024/25 eine sportliche Neuausrichtung mit einem neuen Trainer vorzunehmen. Bis dahin ist jeder Einzelne im Club ausdrücklich gefordert, um in der Champions League und in der Bundesliga das maximal Mögliche zu erreichen“, wurde Vorstandschef Jan-Christian Dreesen zitiert. Diese Ziele mit Tuchel zu verwirklichen, darin bestand bei den FCB-Verantwortlichen offenbar keine allzu große Hoffnung.

Immerhin: die Bayern geben Tuchel noch Zeit bis zum Ende der Saison, in der Champions League ist ein Weiterkommen nach der 0:1-Hinspielpleite bei Lazio Rom zumindest nicht ausgeschlossen. Ein überhastetes Vorgehen wie bei der Entlassung von Julian Nagelsmann ersparen sich die Bayern somit. Apropos Nagelsmann: eine Rückkehr des Nationaltrainers nach der Heim-EM im Sommer dürfte eher unwahrscheinlich sein. Die Spekulationen, wer ab der kommenden Saison auf der Bayern-Bank Platz nehmen wird, schießen schon seit Tagen ins Kraut.

Kommt ein alter Bekannter zurück?

Angeheizt hatte sie beispielsweise Lothar Matthäus, der einen alten Bekannten bei den Bayern ins Spiel brachte: „Hansi Flick ist immer ein Name bei Bayern, man kennt seine Erfolgsgeschichte, er ist frei im Moment“, sagte der deutsche Rekord-Nationalspieler der „Bild“. „Ich sage nicht, dass er ein besserer Trainer ist. Aber Hansi hat etwas, was Tuchel vielleicht nicht hat. Er hat es jedenfalls immer geschafft, seine Spieler zu stärken und ihnen ein großes Selbstvertrauen einzuimpfen.“ Flick hatte mit den Bayern das Triple geholt, war als Nationaltrainer bei der WM in Katar aber krachend gescheitert.

Ein Name, der ebenfalls gehandelt wird, ist Zinedine Zidane. Der ehemalige Weltfußballer hatte zuletzt mit Real Madrid große Erfolge gefeiert, ehe ihn Carlo Ancelotti ablöste. Laut „Bild“ soll „Zizou“ durchaus Interesse an einem Engagement hegen. Auch der „Corriere dello Sport“ aus Italien hatte Ähnliches berichtet.

Diese Namen werden noch gehandelt

Auch Xabi Alonso, der derzeit mit Bayer Leverkusen die Liga dominiert und auch noch Chancen auf das kleine Triple hat, wird schon länger mit den Bayern in Verbindung gebracht. Der Name des Spaniers fällt aber auch, wenn es um seine ehemaligen Club FC Liverpool geht. Dort ist man auf der Suche nach einem Nachfolger für Jürgen Klopp, der aufhört. Klopp selbst gilt nicht als Option. Er will erst einmal keinen neuen Job im Fußball annehmen.

Der "Kicker" bringt als zweiten aussichtsreichen Kandidaten Unai Emery ins Spiel. Der Spanier hat mit dem FC Sevilla und Villareal mehrmals die Europa League gewonnen, derzeit mischt er mit Aston Villa in der Spitzengruppe in der hart umkämpften Premier League mit. Roger Schmidt (ehemals Bayer Leverkusen, derzeit Benfica Lissabon) soll einen guten Draht zu Bayern-Manager Christoph Freund haben.

Begehrlichkeiten hat auch Sebastian Hoeneß vom VfB Stuttgart geweckt, der die Schwaben zu einem Spitzenteam in der Bundesliga geformt hat. Seinen Namen hatte unter anderem die Sportbild ins Gespräch gebracht. Der Club vom Cannstatter Wasen würde das Arbeitspapier des 41-Jährigen, das 2025 ausläuft, gerne verlängern (Wie der Stand der Gespräche aussieht, lesen Sie hier).

Weitere Namen, die als mögliche Tuchel-Nachfolger kursieren, sind: Antonio Conte (englischer Meister mit Chelsea in England sowie italienischer Meister mit Inter Mailand und Juventus Turin) und José Mourinho. Der Portugiese, der zuletzt bei AS Rom unter Vertrag stand, soll bereits Deutsch lernen. Die letzten Erfolge von „The Special One“ liegen aber auch schon einige Zeit zurück. Eine Verpflichtung gilt als sehr unwahrcheinlich. Auch bei Louis van Gaal, der ebenfalsl in der Debatte bereits auftauchte.