Die Nordirin Shelby Lynn äußert sich auch nach der Debatte um Rammstein. Bei einer Veranstaltung der Union in Berlin sprach sie über gesellschaftliche Machtstrukturen und die Rolle von weißen Männern.

Die Nordirin Shelby Lynn hat herrschende gesellschaftliche Machtstrukturen infrage gestellt. „Wir leben in einer Welt, die zugeschnitten ist auf weiße Cis-Männer“, sagte Lynn, die mit Posts in den sozialen Medien über ein Rammstein-Konzert in Litauen eine Debatte über die Band ins Rollen gebracht hatte. Sie war am Mittwochabend in Berlin Gast während der Diskussionsveranstaltung „Gewalt gegen Frauen – Das Schweigen brechen“ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Als cis werden Menschen bezeichnet, deren Geschlechtsidentität äußeren Merkmalen entspricht.

 

Andere Menschen, die dem nicht entsprächen, wie Frauen, Transsexuelle, Schwule und Lesben, Schwarze oder Menschen mit Behinderung, sieht Lynn klar im Nachteil. „Das System wird weiße Männer immer bevorzugen“, sagte sie. Alle anderen Menschen hätten „zu schreien, zu kämpfen, um überhaupt gehört und ernst genommen zu werden“.

Lynn betonte, sie würde jederzeit wieder an die Öffentlichkeit gehen. „Ich würde es wieder und wieder und wieder machen“, sagte sie. „Genug ist genug, das ist alles viel zu lange gegangen. Nicht nur in meinem Fall, sondern generell, weltweit.“ Lynn sieht ein grundlegendes Problem: „Wieso müssen wir im Jahr 2023 noch immer kämpfen für grundlegende Menschenrechte, und dafür, respektiert zu werden? In allen Bereichen des Lebens?“