Am 17. Oktober ist bei Waldenbuch die Führung „Natur ist . . .?“ durch den Schönbuch vorbei an markanten Aussichtspunkten. Wir haben mit der Veranstalterin gesprochen.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Waldenbuch - Der Herbst ist für viele die schönste Jahreszeit. Vor allem dann, wenn sie im oder am Rande des Schönbuchs leben. Die Laubbäume zeigen sich noch einmal in ihrer schönsten Farbenpracht, bevor die Blätter verwelken und am Boden liegen. Je nach örtlichen Begebenheiten kann man schon jetzt die ersten Laubhaufen entdecken, wöchentlich werden es mehr.

 

Viel unterwegs rund um Waldenbuch

Das sind Sinnbilder der Vergänglichkeit, die zum Nachdenken anregen können. Und dies wird auch eines der Ziele sein der als nächstes anstehenden Waldführung der Stadt Waldenbuch am 17. Oktober unter dem Motto „Natur ist . . .?“. Aber da gibt es ja auch noch ganz andere Betrachtungsmöglichkeiten. „Die Apfelbäume sind gerade jetzt voller reifer Früchte. Das kann man derzeit etwa auf dem Gebiet Braunäcker sehr gut sehen“, so Michelle Müssig. Sie leitet diese Waldführung. Und es ist für sie eine Premiere. Freilich kennt sie sich mit den Gegebenheiten vor Ort schon ganz gut aus. Müssig: „Ich lebe nun schon seit einigen Jahren in Waldenbuch, bin da viel unterwegs in der Natur“. Da wird sie also einiges von ihren persönlichen Reflexionen und Beobachtungen in der Führung am Sonntag mittag vermitteln. Und das Vermitteln von Natur ist ihr Beruf, Müssig hat das sogar studiert. „Master of Science Outdoor Training and Development“ heißt dieses Fach, das an der Universität Wien angeboten wird. Doch noch wichtiger ist da wahrscheinlich die praktische Erfahrung, und auch da hat Müssig einiges zu bieten: In ihrer Biografie vermerkt sie langjährige Outdoor-Erfahrung in Gestalt von Klettertouren, Skitouren, Skihochtouren, Klettersteige, Trekkingreisen, Biwakübernachtungen auf der ganzen Welt (Europa, Russland, Südamerika, Asien). Und sie verweist auf 30 Jahre umfangreicher Gremienarbeit als Mitglied in einem Betriebsrat, in Ausschüssen und Gremien, in einem Vorstand oder in einem Aufsichtsrat.

Schönheit und Gefahren der Natur

Müssig kennt also beides aus eigener Erfahrung: Die Natur mit all ihren Verlockungen und Gefahren. Und den Menschen, eingebunden in seine Arbeitswelt, die fernab von natürlichen Abläufen organisiert ist. Und in diesem Spannungsfeld bewegt sich auch die etwa dreistündige Wanderung am 17. Oktober. „Von einem Auto etwa haben wir alle ganz konkrete Vorstellungen, da gibt es viele Übereinstimmungen“, so Müssig, „bei der Natur ist das anders. Da gehen die Bilder doch ziemlich auseinander. Natürlich gibt es da die Schönheit, den Erholungswert, aber es gibt auch Gefahren, Zerstörung, Unwetter“. Und letzteres gibt es in der Tat ja auch im Schönbuch. Müssig: „Mein Ziel ist, dass wir darüber ins Gespräch komme, dass es da einen Austausch gibt unter den Teilnehmern. Und das geht natürlich am besten im Freien, wo wir alle diese ganz verschiedenen Aspekte betrachten können.“

Neue Perspektiven erfahren

Wohin der Weg konkret führt, das legt sie erst kurzfristig fest. „Das hängt natürlich vom Wetter ab, gar zu rutschig wegen Nässe sollte es nicht sein“, so Müssig. Das bedeutet, dass sie auch auf den Wetterbericht achtet. Und da länger als drei Tage im Voraus zu planen, mache keinen Sinn. Grob abgesteckt geht sie aber von einer Wanderung zwischen sechs und acht Kilometern aus, wobei natürlich auch die alte Wanderregel gilt: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern schlechte Kleidung“. Je nach dem führt Müssig also auch in kleinere Wege abseits der großen Wanderrouten, aber auch entlang gut ausgebauter Wege, etwa auf dem Herzog-Jäger-Pfad. Ausgangs- und Endpunkt ist auf jeden Fall der Parkplatz Braunäcker zwischen Waldenbuch und Dettenhausen. Was sie sich gut vorstellen kann: Den Weg hinab ins Schaichtal und zum Schlüsselsee, da gefallen ihr insbesondere die Aussichtspunkte. Die alpinen Erfahrungen von Michelle Müssig sind also keine Voraussetzung für die Teilnahme. Auch für sie selbst ist dies mal eine interessante Erfahrung, in gemäßigten Gefilden unterwegs zu sein und nicht in einem Hochgebirge. Überhaupt geht sie da eher ergebnisoffen ran: „Ich mache hier auf keinen Fall irgendwelche Frontalbelehrungen, viel mehr geht es mir um den Austausch, um das Kennenlernen von neuen Perspektiven“. Eine gemeinsame Mahlzeit sollte da auch dazu gehören. Aber da ist jeder selbst zuständig für seine Verpflegung.

Anmeldungen bei der Stadt Waldenbuch unter sandra.noller@waldenbuch.de oder Telefon 07157 / 12 93 25.